Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2828
Flugzeughersteller in der Krise

Suche nach neuen Geschäftsfeldern

Die Flugzeuge der Flugzeughersteller bleiben wohl erstmal am Boden. Copyright: Pixabay
Kaum eine Branche ist von Corona so stark negativ betroffen wie die Luftfahrt. Weil die Airlines leiden, kommen auch die Hersteller von Verkehrsflugzeugen massiv unter Druck. Bei der Luftfahrtmesse in Farnborough diskutierte die Branche Auswege.

Die Corona-Krise verändert die Machtverhältnisse in der Luftfahrtbranche. Die Flugzeughersteller und mit ihnen die Hersteller von Triebwerken sowie sämtliche Zulieferer sind zu einem steilen Sinkflug gezwungen. Eine Flugfläche, auf der dieser Sturzflug sicher abgefangen wird, ist noch nicht ausgemacht. 

Das zeigt sich auf einer der größten und wichtigsten Luftfahrtmessen in Farnborough, die morgen (Freitag) zu Ende geht. Noch im Frühjahr diesen Jahres gab es keinerlei Zweifel, dass der Event die größte und erfolgreichste Luftfahrtmesse des Jahres wird. Über Nacht änderte das Corona-Virus dann alles. Die Messe fand zwar statt, aber natürlich nicht als riesiges Branchentreffen, sondern als virtuelle Veranstaltung - mit kleineren direkten Begegnungen in London.    

Suche nach neuen Kunden

Die Branchenriesen - Airbus und Boeing - suchen händeringend nach neuen Käufern. Denn mit den Airlines wird das Geschäft immer schwieriger. Das zeigt die Entwicklung der Orders. Beide durchlaufen ein katastrophales Jahr. Einerseits bremst Corona das Geschäft massiv. Beim US-Unternehmen Boeing kommen noch selbst verschuldete technische Probleme (Max-Modell) hinzu.

In der ersten Jahreshälfte 2020 lieferten die beiden großen Produzenten nur 266 neue Flugzeuge aus. Im Vorjahresszeitraum waren es 628 Jets gewesen. Bei Airbus fiel die Auslieferung von 389 auf 196 Flugzeuge, bei Boeing von 239 auf 70. Neue Aufträge erhielt Airbus für 298 Jets (bei zugleich 67 Stornierungen). Bei Boeing hageln noch die technischen Probleme zusätzlich mit rein. Das Unternehmen musste im Saldo 323 Stornierungen hinnehmen. Damit verringerte sich der gemeinsame Auftragsbestand der beiden Marktführer zur Jahresmitte gegenüber dem Jahresbeginn um 25 auf noch 12.816 Flugzeuge. 

Leasing-Unternehmen gewinnen an Macht

Immer wichtiger werden für die Hersteller die Leasing-Gesellschaften. Denn inzwischen befindet sich die Hälfte aller verkauften Jets direkt oder indirekt im Besitz von Leasingunternehmen. Direkt, weil die Gesellschaften unmittelbar von den Produzenten gekauft haben. Indirekt, weil in akuten Finanznöten steckende Fluggesellschaften ihre Jets an Leasingunternehmen verkaufen und sofort zurück mieten (sale and lease back). 

In Farnborough war auch ein staatlicher Rettungsfonds für die Branche im Gespräch. Die Idee würde Airlines und vor allem den Herstellern helfen. Im Kern geht es um ein staatlich finanziertes Kaufprogramm für Flugzeuge. Dabei sollen alte und "durstige" Flieger von einem staatlichen Fonds von den Airlines gekauft und anschließend verschrottet werden. Die Fluggesellschaften könnten dann mit dem Verkaufserlös neue spritsparende Jets ordern. Das Modell, dass sich an den Autokaufprämien orientiert, soll die Flugzeugnachfrage ankurbeln. Und das Geld dafür - sicher etliche Milliarden - könnten mit dem Argument des "new green deal" ausgegeben werden, so die Argumentation von Brancheninsidern, weil es dem Klimaschutz helfe. Ein Kompromiss zeichnet sich in dieser Frage aber bisher noch nicht einmal am Horizont ab. 
Fazit: Die Flugzeughersteller und deren Zulieferer müssen sich auf eine lange Durststrecke einstellen. Die globale Nachfrage nach Jets wird über Jahre mau bleiben. Airlines werden weniger Jets ordern und versuchen, Kosten zu senken. Das können Leasinggesellschaften nur zum Teil auffangen. Die Diskussionen über direkte oder indirekte staatliche Branchenhilfen dürfte gerade erst begonnen haben.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Zölle gegen chinesische Subventionen geplant

EU will China sanktionieren

Die EU Wird mit Zöllen auf die weiter steigenden chinesischen Exporte in die EU reagieren. Denn der Exporterfolg chinesischer Unternehmen beruht teilweise auch auf den sehr hohen Subventionen, die China seinen Unternehmen gibt. Die Handelskonflikte mit dem Reich der Mitte werden zunehmen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Hamburger Sparkasse AG in der Ausschreibung

Die Haspa hat Lust auf Stiftungen

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Hamburger Sparkasse – Haspa genannt – ist die mit Abstand größte Sparkasse Deutschlands und tritt entsprechend mit ordentlich Manpower auf. Selbstbewusst teilt sie auf ihrer Website mit, dass sie einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in Hamburg sei und gesellschaftliches Engagement fördere. Sowohl für Privat- wie für Firmenkunden sei man die Nummer eins in der Metropolregion. Auch was Stiftungen betrifft biete man ein großes Servicepaket. Das klingt gut aus Sicht der Stiftung Fliege.
  • Buntes Land, graue Medien

Verfassungsgericht: Kritische Kommentare erlaubt

Das Bundesverfassungsgericht hat die Bundesregierung zum zweiten Mal ausgebremst. Erst musste es die Ampelkoalition in Haushaltsfragen auf den korrekten Weg zwingen. Nun hat das oberste Gericht der Regierung untersagt, einen kritischen Kommentar eines Journalisten gerichtlich zu verbieten. Dieses Novum ist aber nur ein Mosaik-Steinchen in einer ganzen Reihe von Versuchen, kritische Berichterstattung zu unterbinden, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann
Zum Seitenanfang