Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2482
Konjunktur weltweit

Zombiewirtschaft

Die Notenbanken haben mit ihrer Zinspolitik ihr Ziel erreicht - mit negativen Auswirkungen auf die Märkte.
Billiges Geld, billiges Öl und eine dümpelnde Weltwirtschaft – doch, das passt zusammen! Darin zeigen sich die Folgen der Niedrigzinspolitik der Notenbanken. Sie hat weltweit für Überkapazitäten gesorgt und hält diese dauerhaft am Leben. Die Welt erlebt im großen Maßstab, was Japan in den 90ern im kleineren erlebte. Überkapazitäten zeigen sich in vielen Branchen und Ländern. In China etwa im Bau. Sein Anteil am BIP: 13%. Das ist mehr als doppelt so viel wie in den USA im Jahr 2007. Für den Stahlsektor lauten die Schätzungen der weltweiten Überkapazitäten auf 10 bis 15%. Allein in der chinesischen Stahlbranche sollen sie sich auf 400 Mio. Tonnen belaufen, so der Stahlkocher Voestalpine. In der Automobilindustrie sieht es ähnlich aus. Hier gibt es seit Jahren Überkapazitäten. Ebenso im Aluminiumgeschäft, einer wichtigen Zulieferbranche. Im Nahen Osten wurden wegen der günstigen Energie etliche hochmoderne Alu-Werke errichtet. In den USA ist in der Ölbranche die Fracking-Industrie, von billigen Finanzierungen angetrieben, aus dem Boden geschossen. Spiegelbild dieser Entwicklung sind sinkende Preise (Industriemetalle, Öl) und schrumpfende Margen. Insbesondere der Automobilsektor, Maschinenbau, die Elektronik- und Chemiebranche leiden darunter, so der Kreditversicherer Euler Hermes. In einem funktionierenden Markt würden sinkende Margen mittelfristig zu einer wachsenden Zahl von Firmenpleiten führen. Genau das ist aber seit Jahren nicht der Fall. Die Insolvenzzahlen sind seit geraumer Zeit rückläufig. Weltweit ist die Zahl der Firmenpleiten 2015 erneut um 2% gesunken. Rettungsanker für viele Unternehmen sind die Mini-Zinsen. Wer vor 10 Jahren eine Anleihe begeben hat und diese heute verlängern muss, spart 20 bis 40% – auch bei schlechter Bonität. Firmen können auf diesem Weg ihre Finanzkennzahlen verbessern und Kosten reduzieren. Die niedrigen Zinsen verhindern, dass sich Firmen um eine Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit bemühen (müssen).

Fazit: Das Ziel der Notenbanken, mit den Mini-Zinsen die Schuldentragfähigkeit von Staaten zu erhöhen und die Konjunktur anzuschieben, ist zwar erreicht. Die dauerhaft niedrigen Zinsen verhindern aber auch, dass die üblichen zyklischen Marktkräfte wirken. Nicht mehr wettbewerbsfähige Unternehmen bleiben am Markt. Das bremst Wirtschaftswachstum und Innovation und sorgt für anhaltenden Deflationsdruck.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gravierende Verschiebungen der Welthandelsströme voraus – Gold als neutrale Währung

Der Dollar behält auf absehbare Zeit seine Vormachtstellung

Gita Gopinath, die Erste Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, nimmt die Zukunft des Internationalen Währungssystems (IMS) in den Blick. Am Stanford Institute for Economic Policy Research hat sie in einer Rede herausgearbeitet, welche Folgen die Verschiebung der Handels- und Investitionsströme für die großen Handelswährungen haben wird.
  • Fuchs plus
  • USA planen Sanktionen gegen chinesische E-Autos

Risiken für CNY steigen

Der Handelskonflikt zwischen der EU, den USA und China nimmt an Schärfe zu. Jetzt drohen auch die USA mit neuen Sanktionen. Von denen könnte vor allem Chinas E-Mobilität und der Solar-Sektor betroffen sein. Daraus erwachsen Risiken für den Chinesischen Yuan.
  • Fuchs plus
  • Vietnam profitiert von Deglobalisierung

Rendite-Booster Dong

Flagge Vietnams ©picture alliance / Zoonar | BUTENKOV ALEKSEY
Das asiatische Schwellenland kann mit einer jungen und gut ausgebildeten Gesellschaft aufwarten. Über 60% der Vietnamesen sind unter 30 Jahre alt. Neben dem Tourismus punktet das produzierende Gewerbe, welches ausländische Direktinvestitionen anzieht. Die relativ niedrigen Herstellungskosten in dem knapp 100 Mio. Einwohner zählenden Küstenstaat sorgen für volle Auftragsbücher. Die Administration in Vietnam steuert das Land mit wachstumsfreundlichen Maßnahmen.
Zum Seitenanfang