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Unternehmen aus Vietnam als Partner gewinnen

Finanzierungsflaute für vietnamesische Startups

© picture alliance / Zoonar | BUTENKOV ALEKSEY
In Vietnam hat sich eine dynamisch wachsende Startup-Kultur gebildet. Angesichts konjunktureller und geopolitischer Risiken halten sich die internationalen Geldgeber derzeit aber zurück. Daraus erwachsen Chancen.

Die dynamisch wachsende Startup-Szene in Vietnam bekommt gerade einen Dämpfer. Im 1. Halbjahr 2023 fielen die Finanzierungszusagen für vietnamesische Jungunternehmen um 82% auf 66 Mio. US-Dollar. Im Gesamtjahr 2021 sicherten sich vietnamesische Startups noch Venture Capital-Finanzierungen in Höhe von 1,4 Mrd. US-Dollar. 2022 wurden die Risikokapitalgeber angesichts des konjunkturellen Gegenwinds und der geopolitischen Risiken bereits vorsichtiger und investierten nur noch 855 Mio. US-Dollar.

Daraus ergeben sich Chancen für Unternehmen. Einerseits werden Beteiligungen günstiger. Das bietet die Möglichkeit,  sich noch frühzeitig in einem rasant wachsenden Markt zu positionieren. Sobald die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt, dürften die Investoren Vietnam wieder in Scharen ansteuern. Das Land wird auf kurz oder lang Malaysia als wichtigsten Außenhandelspartner Deutschlands in der ASEAN-Region ablösen (FB vom 14.09.2023).

Interne und externe Faktoren begünstigen Vietnams Startups

Vietnams Startups haben gute Aussichten, langfristig mit hohen Raten zu wachsen. Vietnam profitiert davon, dass westliche Unternehmen nach neuen Partnern suchen, um das Risiko „China“ zu umgehen. Zudem ist das Land in zahlreiche Freihandelszonen integriert. Es ist der zweite ASEAN-Staat nach Singapur, mit dem die EU ein Freihandelsabkommen ausgehandelt hat. Weitere Abkommen bestehen mit Großbritannien, Japan, Australien, Neuseeland, Kanada, zahlreichen Pazifik-Staaten, Ländern Lateinamerikas und Zentralasiens. Selbst mit den USA hat Hanoi jüngst eine umfassende strategische Partnerschaft geschlossen.

Auch interne Faktoren stützen das vietnamesische Startup-Wachstum. Das durchschnittliche Monatsgehalt liegt nur bei 330 US-Dollar. In China sind es hingegen 1.330 US-Dollar. Mit Förderprogrammen für Startups und Steuererleichterungen für Venture Capital Firmen polstert Hanoi zudem die Finanzierungen.

Tech-Startups in den Bereichen Commerce und Finanzen sind Platzhirsche

E-Commerce ist die wichtigste Startup-Branche Vietnams. 2022 entfielen 31% aller Finanzierungen auf diesen Sektor. Die Unternehmen profitieren von der jungen und wachsenden Bevölkerung Vietnams (32,4 Jahre), dem Lohnwachstum und der fortschreitenden Digitalisierung. Auch Fintechs profitieren von dieser Entwicklung. Sie standen im vorigen Jahr für 26% der Finanzierungen. Profiteure des steigenden Lieferaufwands durch die In- und Auslandsnachfrage sind Logistik-Startups (15% der Finanzierungen). Auch die Sektoren Bildung und Medizin (je ca. 5%) spielen eine Rolle.

Die vietnamesischen Startup-Zentren sind Ho Chi Minh Stadt (6.000 Startups) und die Hauptstadt Hanoi (3.500 Startups). Zum Vergleich: In Berlin sind 3.000 Startups tätig. Zudem gibt es in Vietnam inzwischen vier Einhörner (Startups, deren Wert auf über 1 Mrd. US-Dollar geschätzt wird). Das sind VNG (Gaming, Online-Glücksspiel), VNPay (Online-Zahldienstleister), MoMo (Fintech, E-Wallet) und Sky Mavis (NFT-Spiele, Metaverse).

Marktzugang vergleichsweise einfach

Die Einstiegshürden sind aufgrund des Freihandelsabkommens gering. Firmengründungen sind sehr schnell möglich. Deutsche Unternehmen sind derzeit vor allem in den Bereichen Textil, Metall und Elektronik in Vietnam tätig. Durch familiäre Verbindungen und Ausbildungen in der ehemaligen DDR gibt es zudem gewachsene Verbindungen zwischen Deutschland und Vietnam.

Fazit: Vietnams Wirtschaft wird mit hohen Raten wachsen. Das Land wird als Absatzmarkt für europäische Waren und Dienstleistungen und als (IT-)Partner, Zulieferer oder Produzent interessant. Über die AHK Vietnam können Unternehmen Kontakte herstellen.
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