Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1827
Bald weniger Säumniszuschlag?

Fiskus hat zu fett abkassiert

Bundesfinanzhof. © Marc Müller / dpa / picture alliance
Wer seine Steuernachforderungen nicht bezahlt, muss Strafzinsen (Säumniszuschläge) zahlen. Das Bundesverfassungsgericht hat jedoch im vorigen Jahr Zweifel an der Höhe von Säumniszuschlägen geäußert. Dennoch bleibt die endgültige Entscheidung zur Verfassungsmäßigkeit abzuwarten.

Der Bundesfinanzhof (BFH) deutet nun bei der Frage der Säumniszuschläge seine Positionierung an. Damit geht die Zitterpartie für betroffene Steuerzahler zwar bis zur endgültigen Entscheidung weiter. Allerdings ist der Tenor des Urteils absehbar.

Wer seine Steuernachforderungen nicht bezahlt, muss Strafzinsen (Säumniszuschläge) zahlen. Das Bundesverfassungsgericht verpflichtete allerdings den Gesetzgeber im vorigen Jahr, die Vollverzinsung in Höhe von 6 % p.a. von Steuernachforderungen und -erstattungen rückwirkend ab dem 1. Januar 2019 neu zu regeln. Der Gesetzgeber hat bereits nachgebessert und den Säumniszuschlag von 6% p.a. auf 0,15% pro Monat abgesenkt. Offen ist noch, wie mit bereits gezahlten Säumniszuschlägen umgegangen wird. Das ist gerichtlich zu klären.

Bundesfinanzhof positioniert sich

Der BFH äußerte nun am Randes eines aktuellen Urteils ebenfalls seine Skepsis, zur Rechtmäßigkeit der Höhe der Säumniszuschläge. Die weitergehenden Fragen sowie seine endgültige Entscheidung gab er jedoch nicht bekannt. Dies sei Gegenstand Hauptsacheverfahrens. Damit besteht für betroffene Steuerzahler weiterhin eine Rechtsunsicherheit, auch wenn es ein eindeutiger Hinweis auf die Positionierung des BFH im Hauptsacheverfahren sein dürfte.

Betroffene Steuerzahler sollten prüfen, ob bereits gezahlte Säumniszuschläge zurückgefordert werden können. Die Verfassungswidrigkeit wurde immerhin von zwei der höchsten deutschen Gerichte bestätigt. Verweisen Sie beim Finanzamt auf die noch ausstehenden Verfahren. Beim BFH sind mehrere Revisionsverfahren anhängig, die die Frage der Verfassungsmäßigkeit der Höhe der Säumniszuschläge zum Gegenstand haben (VII R 55/20, VII R 19/21 und VII R 21/21).

Fazit: Die gesetzliche Säumniszuschlag ist bereits gesunken. Stellen Sie sich darauf ein, dass sie vermutlich gezahlte Beträge bis auf die neue Berechnungshöhe zurückfordern können.

Urteil: BFH, V B 4/22 (AdV)

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • USA planen Sanktionen gegen chinesische E-Autos

Risiken für CNY steigen

Der Handelskonflikt zwischen der EU, den USA und China nimmt an Schärfe zu. Jetzt drohen auch die USA mit neuen Sanktionen. Von denen könnte vor allem Chinas E-Mobilität und der Solar-Sektor betroffen sein. Daraus erwachsen Risiken für den Chinesischen Yuan.
  • Fuchs plus
  • Vietnam profitiert von Deglobalisierung

Rendite-Booster Dong

Flagge Vietnams ©picture alliance / Zoonar | BUTENKOV ALEKSEY
Das asiatische Schwellenland kann mit einer jungen und gut ausgebildeten Gesellschaft aufwarten. Über 60% der Vietnamesen sind unter 30 Jahre alt. Neben dem Tourismus punktet das produzierende Gewerbe, welches ausländische Direktinvestitionen anzieht. Die relativ niedrigen Herstellungskosten in dem knapp 100 Mio. Einwohner zählenden Küstenstaat sorgen für volle Auftragsbücher. Die Administration in Vietnam steuert das Land mit wachstumsfreundlichen Maßnahmen.
  • Fuchs plus
  • Debatten um Angebots-Überschuss

Zink-Preis hin und her gerissen

Zink © photos.com PLUS
Der Preis für Zink ist kräftig gestiegen. Motor waren Meldungen, dass der Angebotsüberschuss des Industriemetalls sinkt. Nun gibt es widersprüchliche Nachrichten zu einer Ausweitung des Angebots. Für Anleger ergeben sich daraus Handlungsopportunitäten.
Zum Seitenanfang