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Warnsignal für Deutschlands Exportwirtschaft

G20-Staaten setzen auf Protektionismus

WTO © Photoshot / picture alliance
Erstmals seit 2015 registriert die Welthandelsorganisation (WTO) wieder mehr neue Handelsbeschränkungen als Erleichterungen. Besonders deutsche Unternehmen werden davon betroffen sein.
Die G20-Staaten versuchen mit mehr Protektionismus und Subventionen ihre Volkswirtschaften zu schützen. Das zeigt eine Auswertung der Welthandelsorganisation (WTO) für die Monate Mai bis Oktober 2023. Für deutsche Unternehmen, insbesondere stark exportorientierte, ist das eine schlechte Nachricht.

Die Bilanz der von der WTO bewerteten Einzelmaßnahmen ist klar restriktiv. Demnach gab es im betrachteten Zeitraum 49 Maßnahmen, die den Handel beschränkten, aber nur 44 Erleichterungen. Damit hat die WTO erstmals seit 2015 wieder mehr Beschränkungen als Lockerungen gemessen. Außerdem leiteten die G20 insgesamt 69 neue wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen für den Handel ein. Nur 10 liefen aus.

Global wachsende Konzentration auf wenige Lieferanten

Eine starke Entkopplung der Wirtschaftsräume sei aber noch nicht zu beobachten, so die WTO. Denn die der Anteil der Zwischenprodukte am Welthandel blieb nahezu konstant. Er liegt bei 48,5% und damit nur geringfügig unter dem Level der Vorjahre (ca. 51%). Würden sich Wirtschafträume voneinander entkoppeln, müsste dieser Anteil deutlich sinken. Allerdings sind viele Maßnahmen auch noch jung, entfalten ihre Wirkung also eventuell noch.

Auffälliger ist hingegen die wachsende Konzentration in bestimmten Warengruppen auf sehr wenige Lieferanten und Hersteller. Die WTO zählt beobachtet das inzwischen bei 1.075 von etwa 5.400 Produkten. Der Anteil solcher Produkte am Welthandel stieg innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre von 9% auf 19%. Diese Konzentration verstärkt die negativen Folgen unterbrochener Lieferketten. Hinzu kommt: China exportiert 36% dieser kritischen Produkte. allerdings ist Chinas Anteil seit dem Höhepunkt 2017 von 40% etwas gesunken. Darin zeigt sich eine gewisse Abkehr der Unternehmen von China und eine Diversifizierung der Lieferketten. 

Deutsche Industrie leidet bei schwachem Welthandel besonders stark

Für 2024 prognostiziert die WTO einen Anstieg des Welthandels um 3,3%. Allerdings ist die Prognose angesichts politischer Krisen (z.B. Naher Osten) mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Diese Einschätzung teilt die deutsche Wirtschaft. Das Auftragspolster, das viele Betriebe 2023 noch über Wasser hielt, ist inzwischen deutlich geschrumpft. Die Auftragsreichweite (Anzahl der Tage, in denen noch ohne Neubestellungen Aufträge vorliegen) liegt bei 60% der Maschinenbauer unter dem langjährigen Durchschnitt, so der VDMA. Konjunktursorgen aus den USA belasten das Geschäft, aufstrebende Länder wie Indien oder Mexiko fangen die Rückgänge nicht auf. Die Inlandsnachfrage ist ohnehin schwach.

Fazit: Das Zahlen der WTO deuten darauf hin, dass die Globalisierung deutlich ins Stocken geraten ist. Momentan gibt es ambivalente Entwicklungen. Einerseits diversifizieren die Unternehmen ihre Lieferketten, andererseits nimmt die Konzentration auf Lieferanten zu. Wir erwarten weitere Abschottungstendenzen, zumindest zwischen den wirtschaftlichen Blöcken.
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