Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2268
Gasnetz kann reinen Wasserstoff leiten

Gasnetz bereit für Wasserstoff

© Jochen Tack / picture alliance
Wasserstoff kann ohne große Umbauten im deutschen Gasnetz transportiert werden. Das zeigt ein Versuch in einer bayerischen Gemeinde. Dabei werden ab Ende des Jahres einige Erdgaskunden mit reinem Wasserstoff beliefert. Wie das Gasnetz der Zukunft aussehen wird, ist immer noch unklar.

In einem neuen Forschungsprojekt "H2Direkt" wird die Nutzung eines bestehenden Gasnetzes zum Transport von reinem Wasserstoff getestet. Ab Herbst sollen zehn Haushalte und ein Gewerbebetrieb im bayrischen Dorf Hohenwart mit reinem Wasserstoff als Heizenergie beliefert werden. Der Wasserstoff wird per Lkw geliefert und in das Gasnetz eingespeist.

Kaum Umbauten an Erdgasleitungen

Die Erdgasleitung musste dafür kaum umgebaut werden. Vor dem Test wurden alle Komponenten der Leitung wie Gasströmungswächter oder Hauseinführungsanlagen überprüft. Sie vertragen alle den Wasserstoff. Das ist nicht selbstverständlich, denn bestimmte Stahlsorten werden bei Kontakt mit Wasserstoff spröde. Auf die Dauer entstehen dann Lecks in der Leitung. Untersuchungen des Installateursverbands DVGW und des Kraftwerksverbands VKU zeigen jedoch, dass 95% des deutschen Gasnetzes geeignet sind, reinen Wasserstoff zu leiten. Auch für Sicherheitsmaßnahmen waren in Hohenwart nur kleine Anpassungen nötig. Im Test wird so die gleiche Sicherheit wie im Erdgasnetz generell erreicht.

Größe der Wasserstoffleitungen in Zukunft umstritten

Derzeit ist unklar, ob das Erdgasnetz in Zukunft weiter gebraucht wird, oder verringert werden muss. Umweltschützer fordern, Wasserstoff in Zukunft nur dort einzusetzen, wo er unbedingt benötigt wird (energieaufwändige Produktionsprozesse, vor allem in der Stahl- und Chemieindustrie; Kraftstoff für Flugzeuge und Schiffe). Denn er wird zunächst nur in relativ geringen Mengen zur Verfügung stehen.

Forderungen das Gasnetz zu verkleinern könnten Vorschnell sein

Der Energiewende-Promotor Agora fordert eine Stillegungsprämie für Erdgas-Verteilnetze. Der Lobby-Verein plädiert dafür, diese ab den 30er Jahren stetig zu verkleinern. Das wäre auf die Dauer billiger, als ein Verzicht auf die Prämien, weil Fehlinvestitionen in das Netz vermieden würden, behauptet Agora. Das "Denk- und Politiklabor" geht wie viele andere (parteiische) Modelle der zukünftigen Energienutzung davon aus, dass die Wasserstoffnutzung 2045 nur noch 10% der aktuellen Erdgasnutzung ausmacht. Aber neue Techniken zur Wasserstoffgewinnung könnten Wasserstoff sehr viel billiger machen, als bisher erwartet und daher den den Anteil von Wasserstoff an der Energienutzung erhöhen.

Fazit: Wie viele der verfügbaren Leitungen in Zukunft genutzt werden, ist derzeit unsicher. Aber die Versuche zeigen, dass technisch noch viel möglich ist und voreilige Schlüsse und vor allem Stilllegungen unsinnig sind.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Drogen-Drehscheibe Hamburg rotiert schneller

Faesers Anti-Koks-Allianz scheitert

Die Geschäfte im Hamburger Hafen florieren - auch die mit Drogen. Das zeigen die jüngsten Zahlen des Hamburger Senats. Politik und Ermittler versuchen nun, mit Aufklärungskampagnen gegenzusteuern. Die Anti-Drogen-Kooperation von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) mit südamerikanischen Ländern scheint aber zu floppen.
  • Fuchs plus
  • Gute-Laune-Nachrichten vom 6.5.24

Konjunkturelle Aufhellung

Die grundlegenden Konjunkturdaten hellen sich weiter auf, die Stimmung in der Wirtschaft wird langsam besser.
  • Europawahl am 6. Juni

Das Richtige tun

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Vom 6. bis 9. Juni ist Europawahl. Der Wähler soll und möchte wieder seiner demokratischen Pflicht nachkommen und ein Kreuzchen machen. Nur wo? Wer soll fünf Jahre lang den Vollversorgungsposten in Straßburg erhalten? Dazu macht sich FUCHSBRIEFE-Herausgaber Ralf Vielhaber Gedanken.
Zum Seitenanfang