In der Karibik kommt Kuba auf den politischen Radar. In Washington nimmt die Diskussion über eine Intervention der Vereinigten Staaten auf Kuba Fahrt auf. Die Republikaner planen eine Resolution in den Kongress einzubringen, die Präsident Joe Biden sogar Kriegsbefugnisse erteilt. Sie fordern die Errichtung von humanitären Sicherheitszonen auf der Insel und den Wiederaufbau des Internets durch amerikanische Tech-Unternehmen.
Neue kubanische Führung kann Proteste nicht mehr klein halten
Kuba durchlebt derzeit eine Phase innenpolitischer Instabilität. Die Bevölkerung geht auf die Straße gegen Repressalien und die aus der jahrelangen Mangelwirtschaft resultierende Nahrungsmittelknappheit. Es sind die größten Proteste seit sechzig Jahren. Medienberichten zufolge gab es überall auf der Insel Plünderungen, Castro-Bilder wurden beschädigt und Polizeiwagen attackiert. Auch vom "Verschwinden" einiger Demonstranten ist die Rede.
Die von Biden im Wahlkampf versprochene Annäherung und Öffnung gegenüber Kuba (sein Vorgänger Donald Trump hatte Kuba noch im Januar 2021 auf die Terror-Liste gesetzt), blieb bisher aus. Biden verhängte jüngst neue Sanktionen gegen kubanische Politiker und schickte von Florida aus mehrere Militärboote, die vor der Küste in internationalen Gewässern patrouillieren. Auch Geldüberweisungen der in den USA lebenden Exil-Kubaner auf die Insel sollen jetzt eingeschränkt werden. Weitere Maßnahmen wurden vom US-Präsidenten bereits angekündigt gestellt - an (rhetorischer) Abrüstung ist der Demokrat nicht interessiert.