Hiobs-Botschaften aus Thailand und Brasilien
Der Zuckerpreis schaltet erneut einen Gang höher. Nachdem Zucker zu Monatsbeginn den Sprung über den kurzfristig technisch wichtigen Widerstandsbereich von 26 US-Cent je Pfund Zucker erfolgreich bewältigt hat, nimmt der Zuckerpreis nun direkt die nächste Hürde (27 US-Cent) ins Visier. Bleibt das starke Momentum erhalten, könnte der Zuckerpreis bis Ende des Jahres durchaus die 30-US-Cent-Marke (Pfund) anpeilen.
Die fundamentale Marktlage unterstützt ein Szenario weiter steigender Zuckerpreise. Denn das Angebot am globalen Zuckermarkt engt sich zunehmend ein. Es begann mit der Nachricht, dass Indien den Export von Zucker einschränken könnte (FD vom 01.09.).
Hiobs-Botschaften aus Thailand und Indonesien
Nun sendet Thailand – der weltweit zweitgrößte Zuckerexporteur – Hiobsbotschaften an den Zuckermarkt. Laut eines hochrangigen Vertreters der thailändischen Zuckerindustrie dürfte eine extreme Dürre die Zuckerproduktion im Erntejahr 2023/24 um 18% auf neun Millionen Tonnen drücken. Den Schätzungen zufolge dürfte Thailand dann nur rund sechs Millionen Tonnen Zucker exportieren, nach acht Millionen Tonnen Zucker in diesem Jahr.
Als wäre dies noch nicht genug, kommen nun auch aus Brasilien schlechte Nachrichten für den Markt. Bislang sah es noch so aus, als könne Brasilien die Ausfälle aus Indien und Thailand auffangen. Doch nun schüren kräftige Regenfälle und Überflutungen in einigen Regionen Sorgen vor einer schwächeren Ernte. Zudem könnten Zuckermühlen in Brasilien infolge des wieder gestiegenen Ölpreises mehr Ethanol und dafür weniger Zucker produzieren.