Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1938
Sehnsuchtsziel Italien

Italienische Kunst ist preiswert geworden

© breakermaximus / Getty Images / iStock
Befragt man Deutsche nach den beliebtesten Urlaubsländern, landet Italien unter den vorderen Rängen. Wie kommt es, dass über Generationen hinweg dieses Sehnsuchtsziel so attraktiv bleibt? Die Kunst kann eine Antwort geben.

Italien gehört seit Generationen zu den Sehnsuchtszielen der Deutschen. Ein Grund dafür könnte in der Kunst und Historie liegen. Denn unsere inneren Vorstellungen haben eine bildhafte Prägung erfahren. Sie reicht vom Geist der antiken Stätten bis hin zum Lieblingsitaliener an der Ecke. Das antike Italien, der mittelalterliche Kirchenstaat, die Kulturleistungen in Architektur (Palladio, Bernini), in der Musik (Vivaldi, Verdi), in der Literatur (Dante, Goldoni, D Annunzio) wirkten vorbildhaft und erstrebenswert für die Menschen nördlich der Alpen. 

Spätestens mit Goethes Italienischer Reise von 1786 bis 1788 wurde die Beschäftigung mit Italien zu einem zentralen Topos für gutbürgerliche Bildung in Deutschland. Ebenso die Interpretationen allen Italienischen durch deutsche Künstler und Gelehrte trugen zum Nimbus dieses Kulturraums bei. Rudi Schurickes Schlager vom Sonnenuntergang bei Capri oder Conny Froboess Song der zwei kleinen Italiener sind nicht unschuldig an unserem zum Teil idealisierten Italienbild. 

Künstlergenerationen auf Reisen

Ganze Künstlergenerationen begaben sich so auf die Reise in den sonnigen Süden. So haben sie den Geist, das Licht und die Schönheiten der örtlichen Situationen aufgenommen. Durch die südliche Inspiration hofften sie zu neuen Ausdrucksformen zu gelangen. Die Wucht dieser Eindrücke lässt sich beim Betrachten unserer heutigen Städte erahnen. Architekten wie Schinkel, Klenze oder Gärtner schufen in München, Berlin, Potsdam u.a. einzigartige Bauten nach eben diesem klassischen Vorbild. 

Der Klassizismus war geboren. In der Malerei und Bildhauerkunst finden wir Vergleichbares. Besonders erwähnenswert und nachwirkend waren eine Gruppe deutscher Künstler die im 18. Und 19 Jahrhundert in und um Rom wirkten. Treffenderweise werden sie heute unter dem Sammelbegriff Deutschrömer zusammengefasst. Zu den wichtigsten Vertretern zählen Jacob Philipp Hackert, Johann Christian Reinhart, Josef Anton Koch und Angelika Kauffmann. 

Italienische Kunst ist preiswert geworden

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert erweiterte sich der Kreis um markante Vertreter deren Oeuvre auf besondere Weise durch die italienische Renaissance beeinflusst wurden. Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach oder Hans von Marees wären in ihrer Bildsprache nicht ohne Italien denkbar. Zahlreiche vom Süden inspirierte Künstler wirkten nach ihrer Rückkehr nach Deutschland an den Akademien weiter. Sie gaben ihre Begeisterung an die folgenden Generationen weiter. Mit der Publikation von Reiseeindrücken in Bild- und Reiseerzählungen konnten auch breite Bevölkerungsschichten am Land, wo die Orangen blühen, teilhaben. 

Wie steht es heute um die Kunst jener Jahre auf dem Kunstmarkt? Der Markt forderte Bilder und Skulpturen mit klassischen Sujets und wurde von einer Vielzahl an Künstlern bedient. Mit den Änderungen der Bildungsinhalte insbesondere nach 1945, dem Umbruch des klassischen Familienbildes und deren Auswirkungen auf das Wohnen verschwanden die traditionellen Italienbilder von den Wänden. 

Regelmäßig günstige Offerten auf dem Markt

Im traditionellen Auktionshandel finden sich regelmäßig Offerten mit Bildinhalten zur Italiensehnsucht. Auffällig war ein enormer Preisverfall über die vergangenen 40 Jahre hinweg. In einer Preisspanne von 3.000 bis 30.000 Euro sind stimmungsvolle Ölgemälde in guter Qualität verfügbar. Früher musste man sein Portmonee deutlich weiter öffnen. Für Spitzenwerke jener Periode z.B. von Jacob Philipp Hackert muss man Budgets im fünf- bis sechsstelligen Bereich vorsehen. 

Die Auktionshäuser Neumeister (München), van Ham (Köln) und Bassenge (Berlin) halten oftmals ein gutes Angebot parat. Auch lohnt ein Blick bei kleineren Auktionsanbietern. In den vergangenen zwei bis drei Jahren ist der Preisrückgang zum Stehen gekommen. Ausgewählte Objekte haben den Turnaround geschafft. 

Fazit: Wem südliche Ideallandschaften und romantische Sujets gefallen, der sollte sowohl aus künstlerischen und auch monetären Gründen den Markt für Italienmalerei des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts verfolgen. Die Chance, ein Objekt mit fairen und attraktiven Preis – Leistungsverhältnis zu finden, ist groß.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang