Kaffee-Preise kommen unter Druck
Der Aufwärtstrend bei Kaffee droht zu kippen. Von Mitte Oktober bis Mitte Dezember zog der Kaffeepreis von rund 144 US-Cent je Pfund auf in der Spitze rund 204 US-Cent je Pfund an (+42%). Begünstigt wurde der Preisanstieg von Sorgen über Trockenheit in den Anbaugebieten Brasiliens, dem weltgrößten Produzenten- und Exportland von Arabica-Kaffee.
Inzwischen handelt die braune Bohne mit rund 187,50 US-Cent je Pfund allerdings schon wieder rund 8% unter den Dezember-Hochs. Aus technischer Sicht ist dieser mittelfristige Aufwärtstrend zwar noch intakt. Doch ein Unterschreiten der Marke von 180 US-Cent je Pfund würde diesen beenden.
Rekordernten voraus
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kaffeepreis fällt, steigt. Denn aus fundamentaler Sicht bekommt der Preis Gegenwind. Die Aussichten für die Kaffeeernte in Brasilien verbessern sich stetig. So erwartet die brasilianische Prognosebehörde Conab im Januar einen Anstieg der Kaffeeernte um 5,5% gegenüber dem Vorjahr auf 58,1 Millionen Sack a 60 kg. Dabei ist zu beachten, dass das nächste Erntejahr ein sogenanntes Hochertragsjahr im zweijährigen Erntezyklus ist.
Noch optimistischer als Conab äußerte sich Conexim, einer der führenden brasilianischen Kaffeeexporteure. Das Unternehmen erwartet für die Erntesaison 2024/25 eine Menge von 67,15 Millionen Sack. Es geht aber auch für das laufende Erntejahr von einer deutlich höheren Ernte von 65,75 Millionen Sack aus. Vor dem Hintergrund eines künftig steigenden Kaffeeangebots dürften weitere Preisanstiege somit schwer werden.