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Weitere Marschrichtung der Notenbank klar vorgezeichnet

Kreditvergabe immer restriktiver

EZB bei Nacht. © RK MEDIA / stock.adobe.com
Mit einer weiteren Leitzinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte versucht die EZB die Euro-Inflation einzufangen. Die Auswirkungen der Straffungspolitik bekommen die Unternehmen bei der Kreditvergabe deutlich zu spüren. Die Frage, ob die EZB bei der nächsten Zinssitzung etwas den Fuß vom Gas nimmt, ist da schon beinahe nebensächlich.

Der EZB-Rat „geht davon aus, dass er die Zinsen weiter anheben wird“. In puncto Finanzierung ist das der wichtigste Satz, den Unternehmer aus dem Protokoll zur Zinsentscheidung der vorigen Woche (27.10.) mitnehmen. Denn mit ihrem Schritt um 0,75 Prozentpunkte haben Europas Geldhüter kaum einen Marktteilnehmer überrascht. Die generelle Zinsperspektive ist entscheidender – und die sagt eindeutig: Geld wird teurer.

Hält die EZB ihr Tempo durch?

Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau mahnt nun von der EZB mehr „Flexibilität“ und sieht nicht die Notwendigkeit weiterer Riesenschritte. Warum es nicht überrascht, dass ausgerechnet Frankreichs Notenbankchef eine sanftere Gangart fordert, hatten wir Ihnen im FUCHSBRIEF vom 06.10.2022 dargelegt. 

Ob die EZB auch bei ihrer nächsten Entscheidung im Dezember die Zinsen wieder um 0,75 Prozentpunkte anheben wird, ist nun Gegenstand der Marktspekulationen. Das wird maßgeblich von der dann vorhandenen Euro-Inflation bestimmt. Im September ist sie auf 9,9% gestiegen (August 9,1%) und hat damit sogar nochmal an Dynamik gewonnen – das sind keine guten Bedingungen für die französische Forderung. Aber auch eine rückläufige Inflationsrate – etwa wenn es zum Konsumschock im Oktober und November käme – ändert nichts an der generellen Marschrichtung der Notenbank. Ein weiterer Zinsschritt in Höhe von mindestens 0,50 Prozentpunkte ist so gut wie ausgemachte Sache.

Kredithürde steigt deutlich

Bei den Finanzierungen ist die Straffung der Geldpolitik bereits deutlich zu spüren. Die Banken haben die Hürden für eine Kreditvergabe mit Beginn des zweiten Halbjahrs 2022 extrem verschärft. Das zeigt die KfW-ifo-Kredithürde. Demnach bewerteten 27,9% der befragten Mittelständler, die sich in Kreditverhandlungen befanden, das Verhalten als restriktiv. Das waren 7,1 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Das bedeutet ein neues Rekordhoch bei der Kredithürde. Üblicherweise liegen die Änderungen von einem Quartal zum nächsten bei etwa 2 Prozentpunkten. Dabei waren mit 20,3% der Mittelständler weniger Unternehmen als im langfristigen Durchschnitt in Kreditverhandlungen.

Besonders schwierig sind die Verhandlungen für Dienstleister, von denen ein Drittel die restriktive Kreditvergabe beklagte. Gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe mit 27,7%. Das Baugewerbe (18,3%), Groß- (17,3%) und Einzelhandel (17,2%) hat es noch einfacher mit den Banken. Auffällig: Unter den Großunternehmen mit über 50 Mio. Euro Jahresumsatz bzw. über 500 Mitarbeitern beschwerten sich weniger über eine restriktive Kreditvergabe. Es waren noch 11,2%, das sind 2,3 Prozentpunkte weniger, als im zweiten Quartal. Der Mittelstand ist bei der Kreditvergabe im Nachteil.

Fazit: Der Mittelstand ist bei der Kreditvergabe derzeit im Nachteil.
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