Magere Soja-Ernte voraus
Die Rally bei Sojabohnen nimmt inzwischen immer gigantischere Ausmaße an. Anfang September gelang dem Sojabohnenpreis der Sprung auf neue Jahreshochs. Seitdem ziehen die Sojanotierungen immer weiter gen Norden. Mit aktuell rund 1.064 US-Cent je Scheffel handelt Soja inzwischen rund 30 Prozent über den Corona-Tiefs im März. Die nächste Hürde liegt aus technischer Sicht bei rund 1.080 US-Cent je Scheffel. Wird diese mit der anhaltend hohen Kursdynamik ebenfalls genommen, ist der Weg bis rund 1.200 US-Cent je Scheffel frei.
Aus fundamentaler Sicht zeichnet sich für die kommenden Monate eine Verknappung des Angebots immer deutlicher ab. Während die laufende Ernte mit aktuell 38 Prozent abgeernteter Felder schon zehn Prozentpunkte über dem üblichen Niveau zu dieser Zeit liegt, kommt es bei der Sojabohnenaussaat in Brasilien trockenheitsbedingt zu Verzögerungen.
Trockenheit in Brasilien lässt Angebot schrumpfen
Zwar befindet sich die dortige Aussaat noch ganz am Anfang, dennoch wachsen Zweifel, ob Brasilien im Januar 2021 eine ähnlich große Menge wird ernten können, wie im Vorjahr. Am 1. Oktober waren laut Daten der Beratungsfirma AgRural erst 1,6 Prozent der Felder bestellt, verglichen mit 4,5 Prozent im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. So rechnet AgRural damit, dass die Erntemenge nicht einmal ein Drittel derjenigen vom letzten Januar ausmachen dürfte. Damals wurden im Soja-Hauptanbaugebiet Mato Grosso neun Millionen Tonnen geerntet, rund ein Viertel der gesamten Ernte Brasiliens. Kommen nun im Januar weniger Sojabohnen aus Brasilien auf den Weltmarkt, dürfte dies die Nachfrage Chinas nach US-Sojabohnen noch einmal anheizen.
Fazit: Die Preisdynamik bei Soja bleibt weiterhin hoch. Wer investiert ist, sichert seine Position mit einem Stopp um 990 US-Cent je Scheffel ab und bleibt zunächst weiter dabei. Das Soja-ETC finden Sie unter der ISIN: DE 000 A0K RJ7 7.