Mega-Trailer heftig begehrt
Im europäischen Straßengüterverkehr geht es rund: Die Unternehmen müssen viele Aufträge bedienen. Weil Transportkapazitäten knapp sind, boomt die Nachfrage nach Mega-Trailern. Was sollten Sie in Sachen Fracht tun bzw. unterlassen?
Mega-Trailer sind eine spezielle Form des Sattelaufliegers. Sie bieten bei einer Höhe von 3 Metern rund 30% mehr Volumen als Standard-Sattelauflieger, haben 34 Palettenplätze und können z.B. auch 96 Gitterboxen laden. Aber: Diese Jumbos können nicht mehr Gewicht transportieren und sind darum nur für leichte Ware geeignet.
Viele Jumbos außer Betrieb
Wie viele Mega-Trailer derzeit in Europa aktiv "on the road" sind, ist in der Branche nicht bekannt. Obwohl der Bedarf insgesamt hoch ist, sind wegen des Fahrermangels viele Fahrzeuge stillgelegt. Und weil keine Vorhersage möglich ist, ob das so bleibt, investieren wenige Unternehmen in neues Equipment. Das sagen uns die Experten des IT- und Freight-Tech-Dienstleisters Timocom (Erkrath).
Im vergangenen Jahr ist die Nachfrage nach Kühltransportern, Kippern und Tankaufliegern besonders gestiegen. Derzeit sind nahezu alle Fahrzeugtypen sehr gefragt. Am beliebtesten sind laut Timocom nach wie vor Planauflieger und Tautliner (Sattelauflieger bzw. Anhänger ohne feste Ladebordwände).
Laderaum wird teurer
Laderaum auf der Straße ist nach wie vor Mangelware. Die Preise für Transporte steigen (Fahrerlöhne, Treibstoffe etc.). Darum verändert sich das Preisgefüge. Es geht weg von All-In-Preisen hin zu Grundpreis mit diversen Zuschlägen. Und die Schiene kann laut Timocom kurzfristig kaum adäquate Angebote machen. Was auf der Schiene möglich ist, ist schon dort, so die Aussage. Kombinierte Verkehre laufen gut und verzeichnen leichtes Wachstum. Die Situation bei Einzelwagen ist schwierig und keine Alternative, da teuer und langsam, sagt man uns.
Empfehlungen
Timocom empfiehlt, keine übermäßigen Fahrzeugkapazitäten aus Angst vor Mangel zu reservieren. Das würde die Verknappung im Gesamtmarkt noch vergrößern (siehe klassischer Bullwhip-Effekt). Wer nicht unbedingt neu ausschreiben muss, sollte dies vorerst nicht tun. Bei Straßenfrachten muss mit deutlichen Preissteigerungen gerechnet werden. Aktuell sind realistische Einschätzungen für die Preisentwicklung der kommenden zwei Jahre schwierig. Daher sind die Risikozuschläge sehr hoch.
Fazit: Bei Straßenfrachten muss mit deutlichen Preissteigerungen gerechnet werden. Aktuell sind realistische Einschätzungen für die Preisentwicklung der kommenden zwei Jahre schwierig. Daher sind die Risikozuschläge sehr hoch.
Hinweis: Checken Sie Kapazitäten auf Online-Frachtplattformen, z.B. Dienstleister, die alle an Transporten Beteiligten prüfen. Timocom setzt z.B. auch das Verhältnis von Fracht- und Laderaumangeboten für bis zu 46 Länder in Relationen. Das kann helfen, Kapazitäten zu finden.