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Warum wir Euro in den Portfolios strategisch abbauen

Der Euro ist den Herausforderungen nicht gewachsen

Flagge der EU vor bewölktem Himmel. © Klaus Ohlenschläger / picture alliance
Investoren müssen sich auf einen Zermürbungskrieg zwischen Russland und der Ukraine, also dem NATO-Bündnis, einstellen – und damit auch einer langsamen Zermürbung des Euro. Die Perspektiven sind inzwischen einigermaßen klar.

Russland hat nicht die Kraft und auch nicht das Ziel, die Ukraine vollständig zu erobern. Aber Moskau hat genügend militärisches Potenzial, um den Süden und Osten unter Dauerbeschuss zu halten und die Kampfkraft der Ukrainer langsam zu zermürben.

Auf der Gegenseite wirken auf lange Sicht die Sanktionen, wenn auch bei weitem nicht im gewünschten Ausmaß. Am stärksten wird Russland die Flucht der eigenen Eliten in Bildung, Wissenschaft und Industrie treffen, die größtenteils den Krieg befürworten, aber nicht selbst an die Front wollen.

Keine Kriegsmüdigkeit in Russland

Überhaupt kommt der Krieg in Russland kaum an – es herrscht eher eine Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Ukrainer und ansonsten sieht man sich selbst gerne als Opfer. Putins Propaganda bleibt nicht ohne Folgen, fällt aber auch auf fruchtbaren Boden.

Der Westen liefert Waffen, aber meist spät und langsam. Dennoch wird er zu einer weiteren Eskalation (Kampfflugzeuge) bereit sein.

Hiesige Unterstützungsbereitschaft schwindet langsam

Andererseits müssen die Regierungen in USA und Europa die Kriegslaune und Unterstützungsbereitschaft der Ukraine durch die eigene Bevölkerung hochhalten. Das wird ihre schwierigste Aufgabe, denn:

Das wird nur so lange funktionieren, wie die Kriegsfolgen hier nur dosiert ankommen. Vor allem der Verzehr des eigenen Wohlstands durch die Inflation wird auf Dauer die Bereitschaft zu weiteren Opfern unterminieren. Hinzu kommen Wohnraumknappheit und wachsende Integrationsprobleme sowohl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge als auch des ungebremsten Migrationsstroms aus dem arabischen Raum.

(Zu) hohe Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft

Beides wirkt sich bei dem bereits deutlich spürbaren Rückgang an qualifizieren Fachkräften insbesondere im Gesundheitssektor und sich regional deutlich verschlechternder Versorgungsbedingungen, bei alternder und damit potenziell im Durchschnitt „kränkerer“ Bevölkerung ebenfalls auf die allgemeine Unterstützungsbereitschaft aus. Das weiß der russische Kriegsherr und es ist Teil seines Kalküls.

Die Belastungen für die Haushalte der EU wachsen stark. Sie sollen bei rückläufiger Erwerbsbevölkerung den Umbau zur Digitalwirtschaft, die Migrationskrise, die Demografie-Krise, die enormen Belastungen aus der Hinwendung zur grünen Wirtschaft und der damit verbundenen schleichenden Deindustrialisierung sowie die haushälterischen Kriegsfolgen schultern.

Veränderungen in der Weltwirtschaft

Zudem kosten der Rückbau des freien Welthandels und die neue Risikolandkarte (China-Risiko) die Unternehmen Marktpotenziale und Investitionsmöglichkeiten. Alles zusammen sind Herausforderungen, die nicht ohne, in Teilen schwere, wirtschaftliche Friktionen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu meistern sein werden.

Um die Finanzierungsanforderungen und den sozialen Frieden aufrecht zu erhalten, werden die Schuldenstände weiter deutlich erhöht werden. Die EU schafft mit der de-facto-Abschaffung ihrer eigenen Fiskal-Disziplinregeln (Maastricht-Vertrag) gerade die Voraussetzungen dafür.

Lindner auf verlorenem Posten

Finanzminister Christian Lindner steht mit seinem Widerstand nicht nur in der Bundesregierung, sondern auch in dem von den Südländern dominierten Euroverbund auf verlorenem Posten und ist der italienisch-französischen Diplomatieachse auf diesem Gebiet nicht gewachsen.

Fazit: Damit kommt die EZB immer stärker unter Druck, die Fiskalpolitik der Regierungen zu unterstützen. Für den Euro bedeutet das auf Sicht der kommenden zehn Jahre den fortgesetzten Niedergang. Strategisch sind damit Euro-Anteile in den Währungsportfolios zu reduzieren.

Hinweis: Voll (frei) konvertierbar sind weltweit relativ wenige Währungen, darunter Bahrain Dinar, Hong Kong Dollar, Kenia Schilling, Kuwait Dinar, Singapur Dollar, Südafrikanischer Rand, Saudi Arabischer Rial und der UAE Dirham. Die lateinamerikanischen Währungen wie der Brasialianischer Real oder der Chilenische Peso gehören nicht dazu. Auch nicht die Indische Rupie und der Chinesische Renminbi.

FUCHS-DEVISEN empfehlen einen sukzessiven Abbau der Euroanteile auf 40% bis 50%. Natürlich nur als grobe Daumenregel unter Berücksichtigung individueller Voraussetzungen (Geschäftsanteile in anderen Währungsräumen oder persönliche Präferenzen). Aufgebaut werden Dollar, Franken und ein Portfolio aus Hartwährungen aus den Skandinavien Währungen (insbesondere NOK), Australischer und Kanadischer Dollar, Britischem Pfund, Japanischem Yen sowie einem Portfolio aus kleineren, voll konvertierbaren Währungen.

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