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2017
Polizeidienststelle ohne Internet

Dritte Welt Cyber Cops

Über Deutschlands verschlissene Infrastruktur und einen riesigen Investitionsstau wird ja allenthalben berichtet und geklagt. Was das in der Konsequenz bedeutet, berichtet FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Ralf Vielhaber. Er fühlt sich in die dritte Welt versetzt. Oder noch dahinter.

Cyber-Kriminalität wabert als Begriff ja mittlerweile wöchentlich durch die Medien. Doch was es heißt, ihr zum Opfer zu fallen – als Unternehmen oder Einzelperson – ist vielen nicht recht bewusst. Dann wird das Virtuelle plötzlich sehr real. Und das ist meist gar nicht lustig. Denn als Betroffener steht man jedenfalls in der Bundeshauptstadt ziemlich allein da. Die Polizei, "dein Freund und Helfer", braucht selber Hilfe, wenn es um Internetkriminalität geht.

Ein Fall aus der Praxis

Folgendes schilderte mir jüngst ein Kollege: Internet-Kriminelle hatten seine öffentlich einsehbaren Daten für Betrugsaktionen im Internet benutzt. Die Daten standen im Impressum einer Website. Name und Telefonnummer waren echt. Für die eigentliche „Aktion“ benutzten die Kriminellen eine gefälschte Mailadresse mit dem korrekten Domainnamen, jedoch einer anderen Endung.

Dann kam der Horror. Die vom Betrug Geschädigten meldeten sich beim ahnungslosen Internet-Missbrauchs-Opfer. Es hagelte wüste Beschimpfungen am Telefon. Erst als die Situation geklärt war, ließen sie sich überreden, Anzeige zu erstatten. Der Betroffene meldetet das „Vorkommnis“ ebenfalls einer Berliner Polizeidienststelle. Involviert waren (und sind) außerdem die Kripo in großen Städten in NRW.

Rechner von 2003 und kein Internet

Doch zumindest die Berliner Polizei macht – im übertragenen Sinn – zu Fuß Jagd auf SUV-Fahrer. Dritte Welt-Cyber Cops: Man habe Rechner von ca. 2003 und kein Internet, hieß es auf der zuständigen Wache. Mein hilfsbereiter Kollege richtete dem Beamten mit seinem Handy einen Hotspot ein, damit dieser die Mails abrufen konnte, die ihm von den Betrugsopfern und zwei anderen Polizeidienststellen weitergeleitet worden waren.

Zuletzt folgte noch das Eingeständnis des ehrlichen Beamten, gegen sowas sei man „machtlos“. Und mit Blick auf die eigene IT-Infrastruktur: “Wir haben hier eh alle aufgegeben.” Vielleicht sinkt auch deshalb die Anzahl der Straftaten: Wer geht denn da noch zur Polizei und vertrödelt seine Zeit mit nutzlosen Anzeigen? Und ich frage mich: Wo leben wir eigentlich?

​Habe ich der dritten Welt jetzt Unrecht getan[unbounded value] Dann schon mal vorweg meine aufrichtige Entschuldigung. Ihr
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