Wie Deutschland seinen Wohlstand verspielt
Deutschland rutscht ab
Der Trendbruch von Wachstum auf Abstieg fand schon 2014 statt. Seither geht es mit den Standortbedingungen im Trend bergab. Die Rasanz des Wohlstandsabschieds zeigt sich im jüngsten Länderindex der Stiftung Familienunternehmen. Deutschland ist inzwischen auf Platz 18 abgerutscht. Seit 2014 verschlechtern sich die Standortbedingungen kontinuierlich. Damals lag unser Land noch auf Platz 9. Seither hat sich Deutschland praktisch in allen von der Stiftung Familienunternehmen bewerteten Kriterien massiv verschlechtert.
Besonders dramatisch ist der Abstieg im globalen Wettbewerb bei den Steuern, bei der Regulierung und bei Arbeitskosten, Produktivität und Humankapital. Am Abstieg Deutschland sind auch nicht Corona oder der Ukraine-Krieg schuld. Sie sind nur Katalysatoren, die das Wandeln auf bereits lange eingeschlagenen negativen Pfaden beschleunigen.
Abstieg verselbständigt sich
Dieser Abstieg scheint sich allmählich zu verselbständigen. Fast täglich wird die Liste der Unternehmen länger, die Fertigung und Forschung ins Ausland verlegen. Darunter sind große Namen (Siemens, Bayer, MAN, BASF), aber auch kleine Unternehmen, die gerade noch zu Vorzeige-Firmen hochstilisiert wurden (Biontech, das Forschung nach UK verlegt). Viele Mittelständler und KMU schließen still und leise ihre Pforten.
Wünsch-Dir-Was-Politik
Darum finde ich es geradezu erschreckend, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) darauf pocht, dass "der Industriestandort Deutschland" so wie er ist erhalten bleiben soll. Denn um dieses Ziel zu erreichen, will Habeck künftig noch stärker auf (grüne) Industriepolitik setzen - basierend auf grünen Wertvorstellungen. Da die aber geprägt sind von einer nicht technologie-offenen Ideologie (Stichworte: E-Mobilität, Energiewende, nachhaltige Ernährung), dann wird Habecks Ziel nur eine Vision bleiben.