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Probleme der Energiewende unter dem Brennglas

Wissen schafft Vertrauen

FUCHS-Chefredakteur Stefan Ziermann. © Verlag Fuchsbriefe
Ich war am Freitag und Samstag beruflich im Raum Dresden unterwegs. Nirgends waren für mich in den vergangenen Monaten die Probleme dieses Landes so komprimiert sichtbar wie dort. Im Industriepark Dock3 Lausitz kumulieren Energiewende und Strukturwandel mit all ihren Herausforderungen, Ambivalenzen und Chancen für Unternehmen, hat FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann beobachtet.

Paradebeispiel ist die LEAG. Sie ist der größte Energieversorger der Region und macht die Energiewende und den folgenden Strukturwandel in sich durch. Denn das Unternehmen liefert derzeit verlässlich Energie für Millionen von Haushalten und Unternehmen in der Region. Die allerdings kommt noch aus der Verstromung von Braunkohle. Die läuft trotz Kohleausstieg auf Hochtouren - und wird derzeit sogar ausgebaut. 

Jetzt mehr Kohle verbrennen, um das Klima später zu schützen?

Im Oktober wird die LEAG vom grünen Wirtschaftsministerium aus Berlin eine Sondererlaubnis erhalten. Wirtschafts- und Klimaschutz-Minister Robert Habeck wird ihr gestatten, zwei bereits stillgelegte Kraftwerksblöcke in Jänschwalde wieder für die Kohleverstromung zu reaktivieren. Das soll helfen, Deutschland warm über den Winter zu bekommen - ohne Blick auf die damit verbundene CO2-Bilanz.

Die LEAG wird damit, so wie durch die stark gestiegenen Kohleverstromung in den vergangenen Monaten, Milliarden verdienen. Dieses Geld wird sie in die Energiewende und eine grüne Zukunft investieren. Die Pläne dafür existieren auf dem Reißbrett. Im Gespräch mit dem für die Neuausrichtung verantwortlichen LEAG-Manager wurde mir aber auch klar, dass viele Herausforderungen erst in bei der praktischen Umsetzung sichtbar werden. Trotz umfangreicher Studien und einem interessanten ökologischen Energiemix ist der LEAG noch nicht klar, wie das "Problem der volatilen wetterabhängigen Erzeugung mit der Anforderung einer jederzeit stabilen Grundversorgung in Einklang" bringen kann. 

Politiker brauchen mehr Fachkenntnisse

Klar ist aber: Eine einseitige ideologische Fokussierung der Politik auf wenige Technologien für Energieerzeugung oder -speicherung werden die kommenden Probleme in der Energiewende vergrößern. Darum wäre es wichtig, dass Politiker viel mehr praktisches Wissen und Verständnis für technische Fragen entwickeln. Dann wäre es für sie leichter, wieder mehr Mut zur Technologieoffenheit zu haben. Denn Wissen schafft Vertrauen. 

Meine positive Erkenntnis ist: Deutschlands Unternehmer und Politiker können gemeinsam viel erreichen. In der Lausitz habe ich gesehen, dass es geht. Das ist zwar noch kein Ruck, aber immerhin ein ermutigendes Ruckeln in der Region.
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