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Die IG Metall formuliert ihre Forderungen für die Tarifverhandlungen 2021

Mit stumpfem Schwert

Zum Jahresende laufen in der Metall- und Elektroindustrie die Tarifverträge aus. Die IG Metall formulierte jüngst ihre Forderungen für die zum Teil bereits laufenden Verhandlungen. Doch sie startet aus einer schwachen Verhandlungsposition heraus.
Die IG Metall startet in die anstehenden Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern der Elektro- und Metall-Branche als weitgehend zahnloser Tiger. Vergangenen Montag formulierte der Gewerkschaftsvorstand die Forderungsempfehlungen für die Verhandlungen: 4% mehr Lohn will man aushandeln. Hintergrund sind die per Jahresende auslaufenden Tarifverträge

Doch die Verhandlungsposition, aus der die IG Metall heraus startet, ist schwächer denn je.

  • Bereits vor der Corona-Krise schwächelte die Metall- und Elektrobranche angesichts von Strukturwandel und Dekarbonisierung. Aufträge und Produktion sind bereits seit 2017 rückläufig. Zwar gibt es einige "Leuchttürme" in der Branche wie etwa der Medizingerätehersteller Siemens Healthineers. Die Tendenz für die Gesamtbranche zeigt jedoch nach unten.
  • Der Auftragseingang in der Branche ist im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zum Höchstwert vom 4. Quartal 2017 um die Hälfte eingebrochen. Gleiches gilt (wenig verwunderlich) auch für die Produktion. Den ersten Lockdown verkraftete die Branche dank relativ gefühlter Auftragsbücher gut. Zum Ende des Jahres ist die Situation eine andere. 
  • Die Löhne in der Elektro- und Metall-Branche sind verhältnismäßig gut. In Baden-Württemberg verdienen die Mitarbeiter im Schnitt 65.000 Euro pro Jahr. Angesichts dessen und der konjunkturellen Lage ist ein harter Arbeitskampf seitens der Gewerkschaften gesellschaftlich nur schwer vermittelbar.
  • Mit Corona verliert die Gewerkschaft "die Straße" als Ort des Arbeitskampfes. Zwar gibt es Alternativen (wie etwa die Anmietung von Stadien), allerdings sind diese wesentlich weniger öffentlichkeitswirksam.
Man muss der Gewerkschaft zugute halten, dass sie mit dem krassesten Mittel des Arbeitskampfes – dem Erzwingungsstreik – nicht leichtfertig umgeht. Der letzte Streik in der Branche liegt 17 Jahre zurück. Theoretisch möglich wären sie ab dem 1. März 2021, dann endet die Friedenspflicht.

Fazit: 4% sind eine Menge Holz. Dass man sich im anstehenden Arbeitskampf wie üblich in der Mitte einigt (also bei 2%), halten wir für unwahrscheinlich. Auch andere Gewerkschaften werden nur schwer für höhere Löhne argumentieren können.

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