Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2186
Im Welthandel drohen neue Konflikte durch den Green Deal

Neue Handelskonflikte durch CO2-Grenzsteuer

Ein Containerschiff. Copyright: Pexels
Die EU beschwört mit der Einführung der CO2-Grenzsteuer weitere Handelskonflikte herauf. Einige der großen Exportnationen von Rohstoffen und Produkten der Schwerindustrie wie Stahl, Massenchemieprodukte und Halbzeuge müssen mit großen Nachteilen für ihre Industrie rechnen.

Der Plan der EU, an ihren Grenzen eine CO2-Steuer zu erheben, wird neue Handelskonflikte heraufbeschwören. Im Rahmen des Coronapakets Next Generation EU (FB vom 9.11.20) plant die EU ab 2023 Importe, deren Erzeugung energieintensiv ist, mit CO2-Steuern zu belegen. Damit sollen die Kostennachteile der europäischen Industrie, die aus den CO2-Zertifikaten entstehen, ausgeglichen werden.

Die aus den Klimazöllen entstehenden Einnahmen sollen zur Rückzahlung des Coronapakets dienen. Durch die bisherige Weigerung Ungarns und Polens, den EU-Haushalt 2021 bis 2027 und das daran gekoppelte EU-Coronaprogramm anzunehmen, hängt es derzeit in der Schwebe.  

Betroffen sind besonders Produkte der Schwerindustrie

Betroffen sind besonders Produkte der Schwerindustrie. Voran Stahl, Produkte der Massenchemie (Kunststoffe, Dünger), Metallhalbzeuge, Papier und mineralische Rohstoffe wie Zement, Glas und Kalk. Importe sind ein erheblicher Emissionsverursacher. Der Unternehmensberater Boston Consulting schätzt, dass etwa ein Viertel aller Emissionen aus Produkten, die in der EU konsumiert oder verarbeitet werden, von Importen stammen.

Wie die Klimazölle genau erhoben werden, ist noch unklar. Erst Mitte nächsten Jahres will die EU-Kommission einen Entwurf offenlegen.

Russland warnte schon vor den Grenzsteuern

Russland hat schon davor gewarnt, dass die Grenzsteuer nicht mit den WTO-Regeln vereinbar wäre. Für das Land gibt es einiges zu verlieren. In der Stahlerzeugung emittieren Südkorea, Kanada, Indien, die Türkei und die USA weniger CO2 je Tonne Stahl. In der Ölindustrie produziert Saudi-Arabien wesentlich weniger CO2-intensiv. Die USA unter Trump warnten auch schon vor der Steuer. Wie der neue US-Präsident Joe Biden sich dazu stellen wird, ist noch nicht klar.

Auch Konflikt mit China wahrscheinlich

Auch China hat sich bisher nicht klar geäußert. Dass sich das Land dagegen wehren wird, ist aber wahrscheinlich. Zwar erhebt auch China eine CO2-Abgabe. Aber diese ist so gering, dass sie die Emissionen nicht verringert. Klimapolitisch sucht das Land noch nach seinem Kurs. Eine EU-Grenzsteuer würde einen großen Teil der Exporte nach Europa verteuern und gegenüber anderen Exporteuren in die EU benachteiligen. 

Fazit: Die EU-Grenzsteuer auf CO2 wird zu neuen Handelskonflikten führen. Besonders für Russland und China stehen hohe Einnahmen aus der Produktion auf dem Spiel. Sie werden zunächst mit Klagen vor der WTO die Einführung der Steuer zu verhindern suchen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang