Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2596
Diversifikation ist Trumpf

Nur wenige deutsche Aktien sind langfristig erfolgreich

Blick in den Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt. © 2023 Gruppe Deutsche Börse
Dass deutsche Aktionäre am ehesten zu deutschen Aktien greifen, liegt auf der Hand. Schließlich ist das der Markt, den sie am besten kennen. In den vergangenen zwanzig Jahren ist dieses Vorgehen aber vielen Anlegern teuer zu stehen gekommen.

Auch im Jahr 2023 ist in der Vermögensanlage - insbesondere am Aktienmarkt - Diversifikation gefragt. Der Fachbegriff beschreibt in der Finanzbranche die Streuung der Kapitalmarktrisiken über viele Vermögenswerte, Anlageklassen, Regionen oder Branchen. Salopp ausgedrückt: Anleger sollten nicht alles auf eine (oder wenige) Karten setzen.

Viele deutsche Anleger begehen aber genau diesen Fehler. Sie sind „home biased“, d.h. sie invetsieren vor allem in Aktien der Heimatbörse. So investierten die deutschen Aktionäre zwischen 2016 und 2021 48% Ihres Kapitals in deutsche Werte, und das obwohl ein internationales Aktiendepot in diesem Zeitraum eine dreimal so hohe Rendite erwirtschaftet hat, so eine Erhebung des digitalen Vermögensverwalters Whitebox.

Nur wenige Anlage-Perlen

Die überragende Mehrheit der börsengelisteten deutschen Unternehmen hat Anlegern in den vergangenen zwanzig Jahren einen Wertverlust beschert. Das ist das Ergebnis einer Studie des Flossbach von Storch Research Instituts (FvS). Seit 2003 wurde demzufolge für Anleger (durch Dividenden, Aktienrückkäufe und Wertzuwächse) ein Wert von 1,7 Bio. Euro geschaffen. Fast die Hälfte dieser Wertschöpfung ist auf 12 Unternehmen zurückzuführen, die gesamte Wertschöpfung auf 118 Unternehmen. Dem gegenüber stehen annähernd 900 Verlusttitel (88%).

Aufschlussreich ist, wie sich die Wertschöpfung deutscher Aktien zusammensetzt. 52,2% der von FvS errechneten 1,7 Bio. Euro stammen aus Dividenden. 40,9% erklären sich aus dem Wertzuwachs der Papiere, 7,0% aus Aktienrückkäufen. Die höchste Wertschöpfung bescherte in den vergangenen zwanzig Jahren Siemens (125,9 Mrd. Euro), gefolgt von SAP (116 Mrd. Euro) und der Allianz (94,9 Mrd. Euro). Auf den hinteren Plätzen finden sich Unternehmen wie die Deutsche Bank (-24,8 Mrd. Euro), Commerzbank (-15,0 Mrd. Euro) oder die Auto1 Group (-9,5 Mrd. Euro).

Stockpicking eröffnet Chancen

FUCHSBRIEFE leiten daraus folgende Erkenntnisse für Anleger ab:

  1. Am deutschen Aktienmarkt holen sich Anleger mit breiten Investments (z.B. per ETF auf den DAX) viele „Wertvernichter“ ins Depot.
  2. Für ein starkes Wachstum braucht es eine internationale Mischung.
  3. Deutsche Qualitätsaktien können einem Aktienportfolio eine gute Substanz verschaffen. Die Merkmale solcher Aktien sind unseres Erachtens krisenfeste Geschäftsmodelle, solide Bilanzen und verlässliche und kontinuierlich steigende Dividenden. Das sind für uns Werte wie die Allianz, die Deutsche Telekom, die Deutsche Post, die Deutsche Börse oder RWE.

Aus der Testerfahrung der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz wissen wir, dass gerade kleine regionale Vermögensverwalter ebenfalls oft der „home bias“ verfallen. Sollten auch Sie von einem Vermögensverwalter gemanagte Depots besitzen, haben Sie ruhig Mut ihn mit den Studienergebnissen zu konfrontieren und Ihr Depot daraufhin checken.

Fazit: Gehen Sie selektiv am deutschen Aktienmarkt vor und achten Sie auf Qualität und stabile Ausschüttungen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang