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Maßnahmen reichen nicht aus, um Klimaziele einzuhalten

Bundesregierung in der Klima-Zwickmühle

© 3alexd / Getty Images / iStock
Der Expertenrat für Klimafragen bringt die Bundesregierung in Bredouille. Die Klimamaßnahmen reichen nicht aus, um die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Zu deren Erfüllung hat sich die Bundesregierung aber verpflichtet. Zu noch strengeren Vorgaben finden sich aber keine politischen Mehrheiten. Wie entkommt sie diesem Dilemma?
Die Klimadiskussion wird eine neue Richtung einschlagen (müssen). Denn ein "weiter so" kann es nicht geben, wie die Stellungnahme des Expertenrats für Klimafragen der Bundesregierung zeigt. Der zeigt: Selbst die Ampelregierung mit sehr grünen Wirtschaftsprofil vermag es nicht die selbstgesteckten Klimaziele einzuhalten. Die von der Bundesregierung prognostizierten CO2-Minderungswirkung könne der Rat nicht bestätigen.

Zwischen gesetzlicher Verpflichtung und politischer Realität

Die Bundesregierung kommt dadurch in eine gesetzliche und politische Bredouille. Im Klimaschutzgesetz ist die Pflicht zur Einhaltung der Klimaziele niedergeschrieben - eine "Kann-Option" ist nicht vorgesehen. Sollte die Klimapolitik nicht zur Erreichung der Ziele ausreichen, mahnt das Gesetz Sofortprogramme an. Die will der BUND nun vor Gericht einklagen.

Noch stärkere Klimaschutz-Maßnahmen finden aber keine politischen Mehrheiten. Zwar sagt eine Mehrheit der Deutschen, dass Klimaschutz ein wichtiges Thema sei (57%). Das zeigt eine Umfrage des Bundeswirtschaftsministeriums und des Umweltbundesamtes. Die Themen Gesundheit (67%), Bildung (66%), soziale Gerechtigkeit und Krieg (jeweils 59%) rangieren in der Bedeutung aber noch davor. Auch die Umfrageschwäche der Grünen (akt. 14,3%) deutet das an. Ebenso sperren sich die Wirtschaftsverbände gegen immer mehr Klimaschutz. Auf europäischer Ebene läuft sich das Thema ebenfalls aus (FB vom 17.08.2023). 

Katz und Maus und Pragmatismus

Die Klimapolitik droht damit zum Katz und Maus Spiel zu werden. Umweltverbände werden Maßnahmen einklagen, die Bundesregierung wird halbherzige Programme auflegen, die zur Erreichung der Klimaziele aber nicht reichen werden. Dann folgt die nächste Klage. Eine Abschaffung oder weitere Aufweichung der Klimaziele wird die Politik, vor allem unter grüner Regierungsbeteiligung, sich nicht erlauben können.

Der Fokus weiterer Regierungen wird sich dadurch noch stärker auf die Bewältigung der Folgen des Klimawandels verschieben.  Wir können versuchen den Wandel zu bremsen, stoppen können wir ihn nicht mehr. Das macht Anpassungsstrategien erforderlich: Gebäudekühlung, Begrünung von Städten, angepasste Landwirtschaft, Hitzeschutzkonzepte, Wassermanagement usw. Der im Juli verabschiedete Regierungsentwurf für ein Klimaanpassungsgesetz trägt dem Rechnung.

Fazit: Der eingeschlagene Weg der Klimaschutzpolitik verfolgt einen frommen Anspruch, den sie nicht einhalten kann. Stattdessen stehen die Zeichen der Zeit eher auf eine pragmatische Wende. Wir können und sollten mittels Greentech und Emissionsminderungen Wälder, Gewässer und Böden ökologisch sauber halten. Zeitgleich führt an Klimawandel-Anpassungskonzepten kein Weg vorbei.
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