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Passen die Corona-Maßnahmen zur Wirtschaft des Landes?

Deutschland ist ein selbst verschuldeter Corona-Verlierer

Symbolbild Deutschlandflagge und Corona-Viren. © Darryl / stock.adobe.com
Die deutsche Wirtschaft hat sich in der Corona-Krise schlechter entwickelt als die Wirtschaft vieler anderer Länder. Das bestätigt jetzt auch eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft. Überraschend dabei: Ausschlaggebend dafür seien nicht die Corona-Maßnahmen, sondern die Wirtschaftsstruktur der Länder, so das Institut.

Die Wirtschaftsstruktur der Länder war für die ökonomische Bilanz der Länder in der Corona-Krise wichtiger als deren jeweilige Corona-Maßnahmen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus den Erfolgsbilanzen der einzelnen Länder im Umgang mit der Corona-Krise. Denn unter den Gewinnern und Verlieren finden sich jeweils Länder mit strengen und lockeren Maßnahmen. Neben dem BIP-Wachstum wurden auch andere Faktoren wie Inflation, Schuldenquote und Aktienkurse in die Untersuchung mit einbezogen.

Deutschland gehört mit -1,5% beim BIP Ende 2021 zu jenen entwickelten Ländern, die sich in der Corona-Krise mit am schlechtesten entwickelt haben. Nach Deutschland folgen mit Japan (-0,4%) und Großbritannien (-0,4%) zwei Länder, die in der Arbeitslosenentwicklung, beim Haushaltseinkommen und den Investitionen schlechter abgeschnitten haben, sowie Spanien (-4,0% beim BIP). An der Spitze stehen Dänemark (+5,2% BIP in den vergangenen zwei Jahren), Schweden (+2,1%), Südkorea (+2,8%) und Norwegen(+3,4).

Passen die Corona-Maßnahmen zur Wirtschaft des Landes?

Die Auswertung legt den Schluss nahe, dass nicht die Corona-Maßnahmen für einen erfolgreichen Umgang mit der Corona-Pandemie ausschlaggebend waren. Vielmehr sei die Wirtschaftsstruktur entscheidend dafür gewesen, wie die Länder mit der Corona-Krise zurecht gekommen sind und in der Lage waren, den Schock zu überwinden. So gab es bei den erfolgreichen Staaten Dänemark und Schweden lockere Maßnahmen, in Südkorea und Norwegen dagegen strenge. 

Ein Detailblick zeigt: In Dänemark und Schweden führte der hohe Anteil wirtschaftsnaher Dienstleistungen am BIP zu einem schnellen Aufschwung. Zusätzlich kamen die für die Länder wichtige Holz- und Bergbauindustrie Schwedens und die Pharmaindustrie in Dänemark schnell zurück zur alten Nachfrage. In Norwegen sind es Öl und Gas, die für starkes Wachstum sorgten, in Südkorea Elektronik und Computerchips.

Weltweite Lieferprobleme hemmen das deutsche Wachstum

Deutschland sei dagegen seine starke Einbindung in den Welthandel zum Verhängnis geworden. Spanien leidet unter den zwei Jahre lang weitgehend ausgebliebenen Touristen, ähnlich wie Frankreich, Österreich und Italien, die noch schlechter abgeschnitten haben als Deutschland.

Es ist möglich, der Schlussfolgerung des IW zu folgen. Wir sind davon aber nicht überzeugt. Wahrscheinlich wäre Deutschland besser durch die Pandemie gekommen, wenn die Politik im Laufe der Krise die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung analysiert und zeitnah (bester vorausschauend) die Folgen ihrer Maßnahmen evaluiert hätte. Für den Standort D passende Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung hätten eine bessere Corona-Bilanz ermöglicht.

Fazit: Wir lesen die Studie dennoch anders. Die Corona-Erfolgsbilanz ist keine Frage von Glück und Pech in Abhängigkeit von der Wirtschaftsstruktur des jeweiligen Standortes. Sie ist Ergebnis einer Vielzahl politischer Entscheidungen, die mehr oder weniger gut zum Standort gepasst haben. Wäre Deutschland „lockerer“ geblieben, hätten wir zumindest einen passablen Binnenkonsum und -tourismus gehabt und weniger Ausfallkosten verbuchen müssen.
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