Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3524
Corona-Modelle der Experten liegen oft falsch

Einseitige Corona Berater

Modellrechnungen liegen oft falsch. Copyright: Pixabay
Das Beraterteam der Kanzlerin empfiehlt weiterhin harte Lockdowns und verweist auf Modellrechnungen. Doch diese Modelle liegen meist weit neben der Realität. Fatal ist die Fixierung auf die unrealistische Kontrolle der Neuinfektionen. So wurde ein wichtiger Faktor, des Schutz der Risikogruppen, in den Modellen venachlässigt. Mit schlimmen Folgen.

Deutschland verzeichnet aktuell 42.000 Corona Tote und ist unter den Top 5 der „neuen Sterbefälle“ weltweit. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen ist 80 Jahre. Damit ist klar, dass die Lockdown Politik der Bundesregierung die Risikogruppe der Hochbetagten nicht schützt.

Mitverantwortlich sind Berater der Kanzlerin. Merkel, die Physikerin, vertraut einem 5-köpfigen Corona-Beraterteam, in dem neben dem Charité-Virologen Christian Drosten zwei Physiker sitzen. Sie liefern Modelle, die die Auswirkungen von Maßnahmen prognostizieren. Die Modellierer werben ganz im Sinne der Kanzlerin für schnelle, harte Lockdowns.

Problematische Prognosequalität

Fuchsbriefe hat sich die Prognosequalität ihrer Modelle, soweit sie veröffentlicht sind, näher angesehen. Viola Priesemann vom Max Planck-Institut in Göttingen, eine der Physikerinnen, prognostiziert in einem Paper Ende Oktober, dass sich bis „Mitte November die wöchentlichen Sterbefälle auf 500 bis 800 Fälle erhöhen.“

Prüft man im Rückblick nach, dann hat sich Priesemann in der worst case Variante um 23% verrechnet. In der Normalvariante waren es sogar 50% – und das bei einer Vorhersage, die gerade mal die nächsten 14 Tage betrifft. Von der Reichweite ihrer Prognosen hält Priesemann selbst nicht viel: „Beyond two weeks forecasts are difficult“ heißt es in dem Papier.

Einseitige Modellannahmen

Das hindert Priesemann aber nicht an einschneidenden und unrealistischen Empfehlungen. Im Medizinjournal „Lancet“ fordert Priesemann, die 7-Tage Inzidenz auf sieben Fälle pro 100.000 Einwohner zu drücken. Derzeit steht sie bei 167. Die Empfehlung käme dem totalen Stillstand nahezu aller wirtschaftlichen und privaten Aktivitäten gleich. In der 7. Ad-Hoc-Stellungnahme der Leopoldina vom 8. Dezember behaupten die Modellierer um Priesemann, dass ein kurzer, harter Lockdown die Zahl der Neuinfektionen pro Tag in die Nähe von 1.000 bringen würde. Derzeit liegt sie bei 12.500, trotz harter Beschränkungen seit dem 16. Dezember.

Verwiesen wird auf Irland. Dort hätten „schnell eingesetzte, strenge Maßnahmen über einen kurzen Zeitraum“ die Inzidenz radikal gesenkt. Priesemanns Modell hatte allerdings nicht auf dem Schirm, dass just ab diesem Zeitpunkt in Irland die Zahl der Neuinfektionen geradezu explodierte – auf aktuell 926 (7-Tage-Inzidenz).

Einseitige Fixierung

Die Modellierer sind einseitig fixiert auf Kontaktbeschränkungen und niedrige Fallzahlen. Jetzt im Winter zeigt sich, dass während der Lockdowns in Europa entgegen der Vorhersagen die Fallzahlen nicht ausreichend sinken. Und vor allem die Sterbezahlen der Hochbetagten steigen. Dennoch behauptet Priesemann: „Im Sommer 2020 waren die Altersgruppen 60+ offenbar gut geschützt“. Sie waren und sind es nicht. Eine effektive Testbarriere und FFP Masken fehlen bis heute.

In der Folge fallen über die Hälfte aller Todesfälle allein in den Seniorenheimen an. Eine Metastudie der Cochrane Library – eine Sammlung von Datenbanken, die verschiedene Arten von hochwertigen, unabhängigen Nachweisen enthalten, um Entscheidungen im Gesundheitswesen zu treffen – kam im Herbst zum Schluss, dass die Wirkung von Lockdowns unsicher ist. Die Empfehlung lautete auf den dringenden Schutz der Risikogruppen. Merkels Berater und Modelldesigner haben das ignoriert. 

Schweden hat den Trend umgekehrt

Ganz anders die Lage im von den Medien viel – und meist zu Unrecht – kritisierten Schweden. Hier geht die Zahl der täglichen Toten seit Anfang November laufend zurück. Am 12. Januar lag der 7-Tage-Durchschnitt bei 12 Verstorbenen, in Deutschland bei 861. An die Einwohnerzahl von Deutschland angepasst (das zirka 8-fache) wären es in Schweden vergleichbar knapp 100 Tote täglich.

Fazit: Das Berateteam der Kanzlerin empfiehlt weiterhin harte Lockdowns und verweist auf Modellrechnungen. Doch diese Modelle liegen meist weit neben der Realität. Fatal ist die Fixierung auf die unrealistische Kontrolle der Neuinfektionen. So wurde ein wichtiger Faktor, des Schutz der Risikogruppen, in den Modellen venachlässigt. Mit schlimmen Folgen.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsmanager 2024: Die Top 10

Auf dem Siegertreppchen wird es eng

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Fünf Anbieter von insgesamt 35 Ausschreibungsteilnehmern schaffen es in diesem Jahr auf das Siegertreppchen und sichern sich eine „Goldmedaille“ für eine sehr gute Gesamtleistung. Zwei weitere Häuser holen Silber für gute Leistungen und drei dürfen sich mit Bronze für ein Befriedigendes Gesamturteil schmücken. Sie alle hatten es aufgrund der Güte ihrer Anlagekonzepte in die Endrunde der Ausschreibung für die Stiftung Fliege geschafft.
  • Editorial Stiftungsvermögen 2024: Weitreichende Folgen

Die Auswahl des Vermögensverwalters nicht dem Zufall überlassen

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Wahl des Vermögensverwalters kann das Schicksal einer Stiftung bestimmen. Viele Stiftungen besitzen nicht das nötige Finanzwissen im eigenen Kuratorium, was fatale Folgen haben kann. Regelmäßige Kontrollen und kompetente Beratung sind unerlässlich, um nicht Opfer von fatalen Anlagestrategien zu werden. Erfahren Sie, welche verheerenden Fehler vermieden werden können und wie eine Stiftung die richtige Wahl trifft – bevor es zu spät ist.
  • Brutaler Messerangriff in Mannheim: Gefahr für unser Recht auf friedliche Demonstrationen

Wie wir selbst die Grundwerte unserer Gesellschaft untergraben

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
In Mannheim wurde am Wochenende auf brutale Weise und ohne Vorwarnung ein Redner bei einer Demonstration mit einem Messer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Auch ein Polizist wurde lebensgefährlich attackiert. Er erlag am Wochenende seinen Verletzungen. Doch die Medien relativieren die Tat und lenken vom Kern einer wichtigen Debatte ab, meint Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Notenbank in Ungarn muss umsteuern

Forint bekommt Rückenwind

In Ungarn läuft es rund. Die Notenbank reduzierte zum achten Mal in Folge den Leitzins (7,25%). Im Oktober vergangenen Jahres lag dieser noch bei 13%. Für die nächste Zinsentscheidung am 18. Juni erwartet der Markt erneut einen Rückgang um 50 Basispunkt. Daraus entstehen Anlagechancen.
  • Fuchs plus
  • US-Notenbank schiebt Zinsschritte weiter hinaus

Fed schiebt Dollar an

Der Dollar bekommt neuen Rückenwind von den Notenbanken. Denn mit dem Zinsschritt der EZB nach unten und dem Abwarten der US-Notenbank hat sich die Zinsdifferenz zugunsten des US-Dollar vergrößert. Der wird auch in den kommenden Monaten so erhalten bleiben.
  • Fuchs plus
  • Trump und China beflügeln die Kryptowährungen

Institutionelle kaufen Kryptos

Bitcoin (BTC) und Kryptowährungen wie Ethereum (ETH) und Solana (SOL) stehen vor einer potenziell explosiven zweiten Jahreshälfte. Großanleger investieren Milliarden in digitale Anlageprodukte. Sowohl in den USA, dem umsatzstärksten Krypto-Markt, als auch in China zeichnet sich ein Stimmungswechsel ab.
Zum Seitenanfang