Keine Gebühr für die Notaufnahme in Krankenhäusern
Die Idee einen „Not-Groschen" als Obulus für den Besuch der Notaufnahme im Krankenhaus zu verlangen, ist beerdigt. Der Andrang in der Notversorgung der Kliniken wird also groß bleiben. Denn eine tragfähige Lösung Problem für das Problem liegt nicht auf dem Verhandlungstisch.
Das Problem hat viele Väter (und auch Mütter):
- Immer mehr Ärzte betrachten ihre Patienten als Kunden. Betriebswirtschaft gehört inzwischen mit zur medizinischen Grundausbildung. Pecunius, der Gott des Geldes, ist auf Augenhöhe mit Hippokrates angelangt.
- Die Kassen wiesen pro Patient und Monat nur bestimmte Ausgabenhöchstsätze zu. Ärzte, die darüber hinaus behandeln, müssen dies quasi unentgeltlich tun. Daher lassen sie ihre Kunden warten.
- Die Patienten wollen dies nict hinnehmen und suchen daher die Notaufnahmen auf. Denn dort müssen sie behandelt werden.
Einen denkbaren Ausweg hat jetzt SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach ins Gespräch gebracht. Er will, dass in jedem Krankenhaus niedergelassene Ärzte praktizieren. Sie sollen dann jene Patienten direkt zugewiesen bekommen, die augenscheinlich keine Notversorgung benötigen. Dazu sind aber bisher weder die Versicherungsgesellschaften noch die Krankenhäuser bereit. Außerdem ergäbe sich das gleiche Problem: Auch hier träten die Kassen auf die Kostenbremse, die Krankenhausärzte gingen ebenfalls leer aus.
Laut Gesundheitsministerium sind die Regelungen zur Notfallversorgung aktuell in Kooperation mit den Ländern in Arbeit. Gedacht ist an gemeinsame Notfallleitstellen, über die sowohl der Rettungsdienst als auch der vertragsärztliche Bereitschaftsdienst zu erreichen sind.
Fazit:
Die Reform im Gesundheitswesen scheitert an den widerstreitenden Interessen vor allem der Ärzte und Kassen. Auf der Strecke bleiben die Patienten.