Tarifführer 2017 wird der öffentliche Dienst sein. Am 18. Januar beginnen die Verhandlungen für die etwa eine Million Beschäftigten der Bundesländer. Verdi und die Tarifunion u. a. mit dem Deutschen Beamtenbund wollen einige neue Akzente setzen:
Weg von längeren Laufzeiten zu einer Vertragsdauer von nur noch zwölf Monaten
Höhere Steigerungen für die niedriger Bezahlten durch Sockel- und Mindestbeträge
Mehr Geld für den Sozial- und Erziehungsdienst und in der Pflege (wie schon bei den Kommunen)
Insgesamt fordert Verdi 6%. Bei einem Ein-Jahres-Abschluss sind etwa 2,5% bis 2,8% zu erwarten. Durch den Sockelbetrag wird es zu der von den Gewerkschaften gewünschten Drei vor dem Komma kommen. Real wird ein Zuwachs von deutlich über einem Prozent erreicht. Die entscheidende Frage für die Länderfinanzminister: Gibt es wieder mehr als ein Jahr Laufzeit und damit Kalkulationssicherheit für Doppelhaushalte?
Dieser Tarifabschluss schließt damit an die diesjährige Entwicklung an. Laut dem gewerkschaftsnahen WSI lagen die Abschlüsse 2016 zwischen 1,5% und 3%. Sofern mehrjährige Abschlüsse vereinbart sind, kommen nächstes Jahr zwischen 1,7% und 2,4% oben drauf.
Bund und Gemeinden sind 2017 mit einem Plus von 2,35% ab Februar Lohnführer
Metall- und Elektroindustrie legen ab April 2% drauf
In der Chemie sind es 2,3%
Beim Bau kommen 2,2% (West) bzw. 2,4% (Ost) oben drauf
Im Druckgewerbe steigen die Entgelte im August um 1,8%
Ins Bild passt die Mindestlohnerhöhung von 4% für zwei Jahre auf 8,84 Euro nach 8,50 Euro
Fazit: Die Lohnrunde 2017 wird ähnlich gemäßigt wie in diesem Jahr ausfallen. Ein Zweitrundeneffekt ist bisher nicht zu befürchten.