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Im Gassektor drohen Investitionsruinen

Zu viele neue LNG-Terminals geplant

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Deutschlands plant überflüssige LNG-Terminals und subventioniert den Ausbau hoch. Dabei belegen Studien, dass die schon vorhandenen LNG-Terminals die Gasversorgung Deutschlands gut abdecken. Die neuen LNG-Terminals dürften darum gering ausgelastet sein und könnten Investitionsruinen werden.

Deutschland ist gerade dabei, mit viel Geld erhebliche Überkapazitäten bei Gasterminals (LNG-Terminals) aufzubauen. Denn die derzeit zur Verfügung stehenden LNG-Terminals reichen für die Versorgung Deutschlands schon aus. Das zeigen verschiedene Studien, etwa des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW und des Energiewirtschaftlichen Instituts EWI aus Köln. 

Derzeit sind schwimmende Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel in Betrieb. Sie können zusammen im Jahr etwa 20 Mrd. m³ Erdgas in die Pipelines einspeisen. Das sind etwa 22% des deutschen Gesamtverbrauchs von 90 Mrd. m³ p.a.

Versorgungssicherheit auch durch Terminals in Nachbarländern

Diese schon bestehende Kapazität reicht aus, um die Versorgungssicherheit mit Gas in Deutschland zu gewährleisten. Und sie reicht aus, um durch kluge Lagerhaltung krasse Preisspitzen am Markt abzufangen. Denn Frankreich, die Niederlande, Belgien und weitere europäische Staaten verfügen ebenfalls über eigene LNG-Terminals mit ausreichend freien Kapazitäten. Durch das engmaschige Pipeline-Netz in Europa können große Mengen zwischen den Ländern transportiert werden. Dennoch sind in Deutschland neue Terminals für weitere etwa 30 Mrd. m³ in Planung.

Bis 2026 sind einige zusätzliche Terminals geplant

Bis Ende des Jahres sollen weitere (schwimmende) Terminals in Stade, Wilhelmshaven, und Lubmin mit Höchstgeschwindigkeit gebaut werden. Der vor von Bundestag und Bundesrat beschlossene Terminal im Hafen Mukran auf Rügen könnte schon 2024 fertig werden. Zusätzliche stationäre Terminals sind bis 2026/ 27 in Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven geplant. Die meisten Anlagen werden hoch subventioniert. Die ersten vier LNG-Anlagen erhielten wurden mit 2,94 Mrd. Euro gefördert. Das sind über 700 Mio. Euro pro Terminal.

Die Anlagen werden unter geringer Auslastung leiden

Die neu geplanten Anlagen könnten Investitionsruinen werden. Denn sie werden unter geringer Auslastung leiden. Bis 2030 wird der Gasverbrauch in Deutschland bestenfalls stagnieren. Viele Studien gehen aber sogar davon aus, dass er wegen der Energiewende schon in dieser Zeit sinken wird. 

Zwar können die LNG-Anlagen auch reinen Wasserstoff in das Gasnetz einleiten. Ob sie somit dauerhaft in Gebrauch bleiben können, ist dennoch fraglich. Aller Voraussicht nach wird der größte Teil der Wasserstoffimporte in Deutschland als Ammoniak ankommen. Denn das ist beim Transport wesentlich billiger als reiner Wasserstoff. Darauf sind die LNG-Anlagen aber nicht ausgerichtet.

Fazit: Die Pläne der Bundesregierung - voran des Wirtschaftsministeriums - zur Gasbevorratung sind völlig überdimensioniert. Es ist nicht sinnvoll, eine Reservekapazität von mehr als 50% des Gesamtjahresverbrauchs für Gas zu schaffen. Die Pläne werden Steuerzahler und Betreiber viel Geld kosten.
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