Das Ende der Ära Boris Johnson nähert sich
Für den britischen Premierminister Boris Johnson sind die letzten politischen Tage als Premierminister gezählt. Die Stimmung ist sehr stark gegen ihn und zwei aussichtsreiche Kandidaten laufen sich warm.
In Großbritannien rückt ein Machtwechsel innerhalb der Regierung näher. Zu diese Einschätzung kommt unser langjähriger Korrespondent in London. Das akute Problem des Premierministers Boris Johnson ist Omikron. Auch in UK steigen die Infektionszahlen rasant. Johnson wehrt sich aber mit Händen und Füßen gegen einen neuen Lockdown.
Die Hauptprobleme hat sich Boris Johnson mit seinen persönlichen Verfehlungen jedoch selbst eingehandelt, heißt es aus London. Die sich häufenden Skandale entziehen ihm die Unterstützung in den eigenen Reihen. So hatte Johnson mit Teilen seiner Regierungsmannschaft fröhliche Feste gefeiert, während die Bevölkerung in einem sehr scharfen Lockdown gefangen war. Außerdem sind horrende Verschönerungsausgaben für seine Dienstwohnung bekannt geworden, die aus nicht deklarierten Spenden gezahlt wurden.
Gefährliche Anti-Boris-Stimmung
Das treibt die Anti-Boris-Stimmung innerhalb der britischen Konservativen hoch. Die jüngsten Abstimmungen im Parlament zeigen das deutlich. Teilweise haben mehr als 100 der eigenen Abgeordneten dabei gegen die Regierung gestimmt. Bei einer eigentlich soliden parlamentarischen Mehrheit von 87 Stimmen ist das eine schallende Ohrfeige. Johnson konnte sich nur mit Stimmen der Opposition die Mehrheiten holen.
Das Rennen um die Nachfolge hat längst eingesetzt. Zwei Kandidaten stehen dabei klar an der Spitze. Der eine ist Rishi Sunak, der junge und smarte Schatzkanzler. Außerdem hat Außenministerin Lis Truss Ambitionen. Einer der beiden wird Boris Johnson in den nächsten sechs Monaten ablösen.
Fazit: Die Ära Johnson in Großbritannien geht in den nächsten Monaten zu Ende. Daran ändert auch der große politische Erfolg des Brexit nichts, den
Boris Johnson als Vorkämpfer geführt und für die Brexitiers gewonnen hat.