Desinformationen in der Ukraine
Die Ukraine-Krise sorgt weiter für Sorgenfalten bei den internationalen Berichterstattern. Alle Seiten gebrauchen immer häufiger das Wort „Krieg“. Auch wenn wir unter anderem aufgrund der internationalen (Finanz-)Verflechtungen bei den meisten Beteiligten einen starken Willen zur Konfliktbeilegung wahrnehmen (s. folgender Beitrag), gibt es doch einigen Grund zur Sorge. Nach wie vor ist vollkommen offen, welche Parteien und Interessen sich in der Ostukraine eigentlich gegenüberstehen. Entsprechend groß ist das Maß an Desinformationen: So handelt es sich z. B. bei den verschleppten Deutschen nicht wie verschiedentlich behauptet um zivile OSZE-Beobachter (deren Einsatz hatte auch Russland zugestimmt), sondern um Militärbeobachter, die die Bundesregierung auf einseitige Anforderung der Kiewer Oppositionsregierung geschickt hatte. Wir raten daher nach wie vor dazu, Berichte aus der Krisenregion mit großer Vorsicht zu bewerten – egal, von welcher Seite sie lanciert werden. Wie weiter in der Grande Nation?
In Frankreich facht die Übernahmeschlacht um den Alstom-Konzern die Debatte um die Krise der Grande Nation weiter an. Während linke Parteien und Medien davor warnen, den drohenden Verkauf des Energiekonzerns als Anlass für weitere Reformen auf Kosten der Arbeitnehmer und Steuersenkungen für Spitzenverdiener und Großkonzerne zu sehen, fordern konservative Medien genau das: Man müsse schon „selbstmörderische Absichten haben, wenn man das Glück hat, internationale Champions zu haben, und ihnen zugleich durch zu hohe Steuern Steine in den Weg legt“, heißt es im Figaro.