Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1318
Europa-Wahl: Sozialdemokraten schwach, Konservative stark

Einfluss der Rechten wird größer

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zwischen zwei EU-Fahnen. © European Union
Während es für die europäischen Sozialdemokraten bei den Europawahlen auf Stimmenverluste hinausläuft, arbeiten sich die Konservativen aus ihrem Umfragetief empor. FUCHSBRIEFE analysieren die Auswirkungen auf die Zeit nach der Europawahl 2024.

Bei den kommenden Europa-Wahlen können die Konservativen besser taktieren und der Einfluss der Rechten wird größer. Ein halbes Jahr vor den Wahlen zum EU-Parlament schwächeln die Sozialdemokraten, die Konservativen sind dagegen im Aufwind. Laut Umfragen würde die sozialdemokratische Fraktion (S&D) heute nur 137 von 720 Sitzen (19%) erhalten. Das sind nochmal vier weniger als 2019, als sie auch schon ein schwaches Ergebnis erzielte.

Dass sich die Sozialdemokraten noch berappeln, ist unwahrscheinlich. Ihr Hoffnungsträger für die Wahl 2024, Antónia Costa aus Portugal, ist im Zuge einer Korruptionsaffäre zurückgetreten. Mit dem Rauswurf der slowakischen, pro-russischen Smer aus ihrer Parteienfamilie verliert sie weitere Sitze. Die Sozialdemokraten schwächen sich somit selbst. 

Große Koalition wird fortgesetzt

Die europäischen Konservativen profitieren davon. Sie würden heute zwar auch nur auf das Ergebnis der EU-Wahl 2019 kommen. Die „Ewige Große Koalition“ müsste insgesamt mit Sitzplatzverlusten rechnen, hätte aber weiterhin eine Mehrheit.

Die Konservativen fahren zweigleisig. Sie bemühen sich darum, den Eindruck zu widerlegen, dass sie eine Koalition mit Rechtsaußen anstreben. So warb Manfred Weber (CSU) nach einer CSU-Vorstandssitzung am Montag (13.11.) darum „proeuropäische Mehrheit zu finden und sicherzustellen.“ Dass die Wiederwahl Ursula von der Leyens von den Rechtsaußen-Stimmen abhängt (FB vom 03.08.2023), ist angesichts besserer Umfragewerte als im Sommer inzwischen unwahrscheinlich.

Von der Leyen kann flexibel regieren

Für von der Leyen ergeben sich daraus politische Spielräume. Sie kann argumentieren, dass ihr Amt nicht von den Stimmen der Rechten abhängt. Zugleich kann sie mit ihnen aber partiell zusammenarbeiten, etwa in Fragen der Migration. Auf der Arbeitsebene (in den Ausschüssen) wird das zunehmend wahrscheinlich.

Fazit: Die große Koalition in Europa wird fortgesetzt. Der rechte Rand wird stärker und mehr Einfluss bekommen. Das wird über die Mitarbeit in den Ausschüssen geschehen.

Hinweis: Bei der gestern (22.11.) abgehaltenen Wahl in den Niederlanden wurde entgegen den zuvor anders lautenden Prognosen (FB vom 16.11.2023) die rechtspopulistische PVV von Geert Wilders stärkste Kraft. Das Ergebnis reiht sich in den europäischen Trend zur "Rechts-Verschiebung" ein.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Zölle gegen chinesische Subventionen geplant

EU will China sanktionieren

Die EU Wird mit Zöllen auf die weiter steigenden chinesischen Exporte in die EU reagieren. Denn der Exporterfolg chinesischer Unternehmen beruht teilweise auch auf den sehr hohen Subventionen, die China seinen Unternehmen gibt. Die Handelskonflikte mit dem Reich der Mitte werden zunehmen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Hamburger Sparkasse AG in der Ausschreibung

Die Haspa hat Lust auf Stiftungen

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Hamburger Sparkasse – Haspa genannt – ist die mit Abstand größte Sparkasse Deutschlands und tritt entsprechend mit ordentlich Manpower auf. Selbstbewusst teilt sie auf ihrer Website mit, dass sie einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in Hamburg sei und gesellschaftliches Engagement fördere. Sowohl für Privat- wie für Firmenkunden sei man die Nummer eins in der Metropolregion. Auch was Stiftungen betrifft biete man ein großes Servicepaket. Das klingt gut aus Sicht der Stiftung Fliege.
  • Buntes Land, graue Medien

Verfassungsgericht: Kritische Kommentare erlaubt

Das Bundesverfassungsgericht hat die Bundesregierung zum zweiten Mal ausgebremst. Erst musste es die Ampelkoalition in Haushaltsfragen auf den korrekten Weg zwingen. Nun hat das oberste Gericht der Regierung untersagt, einen kritischen Kommentar eines Journalisten gerichtlich zu verbieten. Dieses Novum ist aber nur ein Mosaik-Steinchen in einer ganzen Reihe von Versuchen, kritische Berichterstattung zu unterbinden, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann
Zum Seitenanfang