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Technologieunternehmen

EU will Tech-Monopole regulieren

Die EU-Kommission wird im Dezember ein neues Gesetzespaket zur Regulierung von Tech-Unternehmen vorlegen. Der Digital Services Act soll die dominanten Tech-Konzerne stärker regulieren und so weitere Monopole verhindern. Die Tech-Monopolisten kommen fast alle aus den USA. Dafür gibt es einige Gründe.

Im Dezember 2020 wird die EU-Kommission mit dem neuen Digital Services Act ein Gesetzespaket zur Regulierung von Tech-Unternehmen einbringen. Ziel ist es, die Dominanz der Technologie-Konzerne stärker zu regulieren und weitere Monopolisierungen zu verhindern. Dabei wird auch die E-Commerce-Richtlinie überarbeitet. Das Haftungsprivileg, nachdem Netzwerke wie Facebook nicht für Inhalte ihrer Teilnehmer haften bzw. Amazon nicht für Produktfälschungen unabhängiger Händler, wird wohl erhalten bleiben. Das ist aus der EU-Kommission zu hören.

Mehrere Gründe für Dominanz der US-Techkonzerne

Die großen Marktführer der Technologieindustrie kommen aus den USA. Inzwischen gibt es auch einige chinesische Unternehmen, aber keine Europäer. Für die Dominanz der USA in dem Bereich gibt es mehrere Gründe. In den USA erhalten Startups im Schnitt wesentlich höhere Mittel (FB vom 27.8.2020) als in Europa. Jedes Jahr gibt es mindestens ein Unternehmen, das ein Vielfaches der anderen erhält. In diesem Jahr Waymo (autonomes Fahren) mit drei Mrd. USD., das ist mehr als das Dreifache des zweitplatzierten. Die Risikokapitalgesellschaften suchen nach Unternehmen, die das Potenzial zum Monopolisten haben und investieren große Summen.

Plattformmärkte neigen zur Monopolisierung

Die Tech-Unternehmen sind zumeist Plattformen. Das bedeutet, dass die Nutzer von der Größe profitieren, so dass das größte Netzwerk die meisten neuen Nutzer anzieht. Ein Kreislauf, der zur Monopolisierung führt. Google bietet die besten Suchergebnisse und die bequemste Nutzung, weil so viele Suchanfragen von vielen Nutzern bearbeitet wurden. Erfolgreichen Plattformen gelingt es in den ersten drei Jahren, etwa 50% Marktanteil zu erreichen. Danach steigt der Anteil meist weiter, weil die Vorteile gegen den nächstgrößten Anbieter größer werden.

Ähnliche Vorteile für die Marktführer im Softwarebereich

Plattform-ähnliche Vorteile führen auch bei Computer-, Chip- und Softwareherstellern zu monopolisierten Märkten. Viele Nutzer wie bei Microsoft-Office bedeutet, dass bei Problemen mit der Software schnell jemand gefunden werden kann, der hilft. Unternehmen können sicher sein, viele potenzielle Mitarbeiter zu finden, wenn sie die Software des Marktführers nutzen. Der Erfolg verstärkt sich auch hier von selbst. Das Ergebnis ist eine große Marktmacht durch ein Beinahe-Monopol.

Ausweitung der Marktmacht der Techunternehmen in neue Bereiche

Die Tech-Marktführer dringen in neue Geschäftsbereiche vor, aus denen sie Newcomer aufgrund ihrer finanziellen Mittel und den guten Kundenkenntnissen (aus ihren Daten) verdrängen können. So gewann die Google-Tochter Youtube die Marktführerschaft bei Videoportalen gegen Vimeo und Dailymotion, die Facebook-Tochter Whatsapp gegen Signal oder Threema, Apple Watch gegen Pebble.

Stärkere Regulierung soll Monopolisierung weiterer Märkte verhindern

Die neuen EU-Regeln werden die duale Rolle der Plattformbetreiber strengeren Regeln unterlegen. Wie etwa Amazon, das gleichzeitig Händler ist und eine Handelsplattform bietet. Händler beschweren sich immer wieder, dass Amazon mit eigenen Angeboten auf ihre erfolgreichsten Produkte reagiert. Die Regulierung soll die beiden Rollen – Händler und Plattform - stärker trennen. Neben dem fairen Wettbewerb soll mit dem Gesetz auch das Recht der Endnutzer an ihren Daten gesichert werden und Regelungen für Social Media (Thema Hassrede) eingeführt werden. 

Fazit: Der „Digital Services Act“ der EU kann tatsächlich Märkte für neue Anbieter öffnen und der weiteren Monopolisierung im Technologiebereich entgegenwirken. Die Anwendung der Regeln, die die interne Organisation der Techunternehmen betreffen, wird aber nicht einfach.
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