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Neue Abgasnorm wird um Bremsstaub erweitert

Euro-7 will weniger Staub aufwirbeln

Abgase strömen aus einem Auto-Auspuff. © Stefan Redel / stock.adobe.com
Die Euro-7-Norm wird erstmals neben den maximal zulässigen Abgasen eines Autos auch den zulässigen Bremsstaub regulieren. Die Regelung soll helfen, das Feinstaub-Problem vieler Städte in den Griff zu bekommen. Das wird Autos ordentlich teurer machen.

Kostet viel, bringt fast nichts - so fasst der Renault-Chef die Vorschläge zur neuen Abgasnorm Euro-7 zusammen. Die die zukünftige Auto-Abgasnorm wird neben den Abgas-, auch die Feinstaub-Emissionen aus dem Bremsabrieb regulieren. Die neue Norm wird voraussichtlich ab 2025 gelten. 

Derzeit wird in der EU noch über die konkreten Inhalte und Grenzwerte  diskutiert. Fest steht aber bereits, dass neben einer Verschärfung der Abgas-Grenzwerte für Kohlenmonoxid, Stickstoffoxiden, CO2, Methan und N2O erstmals ein Grenzwert für Ammoniak (NH3) und für Feinstaub aus Bremsen geben soll. Hintergrund: Der Verkehr in der EU war 2020 für etwa 46.000 t Feinstaub verantwortlich (davon in Deutschland 337.500 t (14%). Aber nur ein Viertel dieser Staubemissionen entsteht beim Bremsen.

Hohe Kosten, geringer Effekt

Die neue Abgasnorm wird teuer. Die Autobranche rechnet damit, dass erneut Milliarden-Investitionen in die Abgasreinigungsanlagen investiert werden müssen. Kommen noch Reinigungssysteme für Bremsstaub hinzu, wird es nochmal teurer. Renault rechnet damit, dass ein Fahrzeug dann im Durchschnitt 1.000 Euro mehr kostet. Das dürfte gerade im Kleinwagensegment ein Problem werden. 

Die ökologischen Effekte der neuen Verordnung seien dagegen relativ bescheiden. Behielte man die aktuelle Euro-6d-Norm bis zum Jahr 2030 bei, würden die Emissionen der Renault-Flotte um 63% pro Fahrzeug zurückgehen. Bei der vorgesehenen Einführung von Euro 7 wären es 66,7%. Die deutsche Autoindustrie scheint sich mit der Euro-7-Norm aber bereits abgefunden zu haben. Die Branche - so scheint es uns - hat insbesondere nach dem gerade von der EU beschlossenen Verbrenner-Verbot komplett resigniert. Es gab zwar Hersteller, die das angestrebte Verbot befürworten, sie schieben die Verantwortung "für die nötige Infrastruktur" aber gleich an die Politik zurück. Mit Blick auf die Feinstaubgrenzwerte verlangt die Branche nun lediglich, dass die Messverfahren von der Unece geregelt werden. Die UN-Organisation sorgt dafür, dass Normen für Fahrzeuge international anerkannt werden.  

Bremsstaubsauger kommen

Technische Lösungen zur Reduktion des Bremsabriebs gibt es schon. So bietet Bosch die iDisc an, eine mit dem Hartmetall Wolframkarbid beschichtete Bremsscheibe. Dadurch soll sich der Abrieb um bis zu 90% verringern. Diese Beschichtung bietet auch der Mittelständler Langlet an. Die beschichteten Scheiben erhöhen die Fahrzeugkosten um etwa 600 Euro. 

Auch andere Lösungen werden zu Mehrkosten von einigen hundert Euro führen. Das französische Startup Tallano Technologie bietet einen Staubsauger, der den Staub an den Bremsklötzen absaugt und in einem Filter im Motorraum sammelt. Mann und Hummel bietet einen Filter, der auf die Bremsscheibe aufgesetzt wird und die Luftströmungen dort nutzt, um den Staub einzusammeln. Beim Wechseln der Bremsklötze muss auch der Filter gereinigt werden.

Fazit: Brems-Feinstaub wird in die Euro-7-Regulierung aufgenommen werden. Das wird die Kosten pro Fahrzeug erheblich steigern.
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