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Corona-Restriktionen am britischen Immobilienmarkt

London schafft den Markt ab

Im Kampf gegen den Coronavirus hat sich die britische Regierung zum Totalstop fast aller Immobilien-Aktivitäten entschlossen. Copyright: Pixabay
Im Kampf gegen den Coronavirus hat sich die britische Regierung zum Totalstop fast aller Immobilien-Aktivitäten entschlossen. Der Markt ist damit praktisch abgeschafft. Hinter der Maßnahme steckt aber viel mehr, als nur das Corona-Virus.
Die Regierung in UK hat in der Corona-Krise den Immobilienmarkt praktisch geschlossen. Der Kauf- und Verkauf von Immobilien wurde massiv eingeschränkt. Immobilienmakler dürfen keine Objekte mehr neu anbieten. Besichtigungen bereits angebotener Objekte sind verboten. Umzüge sind verboten und die Bauträger dürfen ihre neuen Objekte derzeit auch nicht mehr vermarkten. Und was für Besitzwechsel gilt, das trifft genauso auch auf Vermietungen zu. Nichts geht mehr. 

Begründet wird diese Entscheidung in London mit dem Ziel, soziale Kontakte mit Blick auf die Corona-Ansteckungsgefahr soweit irgend möglich zu unterbinden. Dem Vernehmen nach gab die Regierung aber auch dem harten Drängen von Banken und Hypothekengebern auf der Insel nach. Das berichtet unser Korrespondent aus London. Demnach hat zu der Regierungsentscheidung stark beigetragen, dass die Hypothekenfinanzierer den einerseits heiß gelaufenen Markt fast um jeden Preis wieder abkühlen wollten. Auf der anderen Seite haben viele Kreditnehmer akut Probleme.

Immobilienkrise in UK

Hintergrund ist eine schwelende Immobilienkrise in UK. Die Call Center der Banken in Großbritannien sind gegenwärtig völlig überlastet durch etliche Anrufe von Hypothekenschuldnern. Die wollen in der Regel entweder die Laufzeit ihrer Schulden stark ausdehnen oder streben zumindest ein vorübergehendes Aussetzen der monatlichen Zahlungen an. Grund dafür ist in den meisten Fällen, dass viele Kreditnehmer ihre Einkünfte im Rahen der Massenentlassungen und Massenkurzarbeit des Landes gegenwärtig in Gefahr sehen. Der negative Einfluss des Brexit überwiegt hierbei noch viel stärker als die akuten Corona-Folgen. Das haben die Banken der Regierung sehr klar gesagt.

Regierung und Banken bremsen gemeinsam

Die britische Regierung hat ihre ohnehin schon scharfen Maßnahmen darum gerade noch einmal stark verschärft. Am 2. April wurde jeder direkt Kontakt mit Maklern untersagt. Er ist nur noch telefonisch zulässig. Die Besichtigung jedweden Objektes ist nicht nur Maklern und Kaufinteressenten verboten, sondern auch dem Bankpersonal und jedem Sachverständigen. Besitzumschreibungen sind nur noch möglich und zulässig, wenn sie von den Notaren bereits weit vorangetrieben sind - wobei dieser Begriff von der Regierung nicht genau definiert ist.

Die Banken machen mit der Regierung gemeinsame Sache. Die Geldhäuser haben ihre Hypothekengeschäfte praktisch ausgesetzt. Zwar gibt es offiziell weiter Darlehen. Die Anforderungen an Kreditnehmer sind aber so hoch, dass sie in der Praxis kaum umzusetzen sind. Lloyds und Barclays geben höchstens noch dann eine Hypothek, wenn der Käufer mindestens 40% des Kaufpreises als Eigenkapital beibringt. Beide Häuser haben außerdem fast alle Hypothekentypen (Laufzeiten und Zinsmodelle) vom Markt genommen. Somit sind auch dann Finanzierungen kaum noch möglich, selbst wenn ein Vertrag unter den erschwerten Marktgegebenheiten noch umsetzbar wäre.    

Fazit: London hat heftig und in bisher kaum vorstellbaren Maße in den Immobilienmarkt und Eigentumsrechte eingegriffen. Das zeigt, wozu Regierungen auch in Staaten mit „freien Marktwirtschaften“ fähig sind. Die britische Regierung hat bisher nicht einmal indirekt angedeutet, wie lange diese Beschränkungen bestehen bleiben könnten. Der Markt dürfte auf Monate hinaus „tot“ sein und einen schweren Vertrauensverlust erleiden.

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