Noch ein Sanierungsfall für die EU?
Die politische Partnerschaft mit Großbritannien hat ihren Preis. Sorgen machen vor allem die Auslandsschulden des Landes.
Die aktuelle Verfassung der britischen Wirtschaft sollten den EU-Partnern zu denken geben. Das Wachstum ist auf 1,9% zurückgefallen. Im EU-Vergleich ist dieser Wert noch leicht über dem Durchschnitt. Das Problem ist das zugehörige Defizit der Leistungsbilanz. Es ist mit 3,8% (jeweils auf das BIP bezogen) immer noch doppelt so hoch. Offenbar wird der ungebrochen ansteigende Trend der Auslandsverschuldung auch durch eine Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage nicht gebremst. Mittlerweile sind alle Teile der Einkommensbilanz negativ. UK bedient rechnerisch seine bestehenden Auslandsschulden durch neue Auslandsschulden. Damit steht in Frage, ob das Land seine Auslandsschulden noch nachhaltig bedienen kann oder ob es nicht doch bereits in einer (Auslands-) Schuldenfalle steckt.
Fazit: Großbritannien mag politisch ein wichtiger Partner für die deutsche Politik sein. Der Preis dafür wächst allerdings aufgrund der strukturellen Schwächen der britischen Wirtschaft rasant.