Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
833
EZB verschafft Italien eine (kaum genutzte) Atempause

Noch ist Italien nicht verloren

Totgesagte leben länger. Das gilt namentlich für Italien, dass besonders von den Rezepten der EZB – Anleihenkauf und niedrige Zinsen – profitiert. Doch je länger strukturelle Reformen aufgeschoben werden, desto bitterer könnte das Erwachen sein.

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ist seit langem „der italienische Patient". Immer wieder trotzt das Land allen Untergangsszenarien; obwohl der Schuldenstand von 132% des BIP mehr als doppelt so hoch ist wie laut Maastricht-Vertrag erlaubt. Ifo-Präsident Clemens Fuest befürchtet einen „schleichenden Staatsbankrott". Der Ausgang der Wahlen wird zudem keine trag- oder reformfähige Regierung bringen (FB 5.3.).

Noch geht die Rechnung auf

Italien mogelt(e) sich bisher stets um dringend notwendige Strukturreformen herum. Dennoch kann es auf Jahre so weiter gehen. Voraussetzung dafür ist Hilfe von außen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) benennt die langanhaltende Niedrigzinsphase und die Anleihekäufe der EZB als conditio.

Die Italiener haben das billige Geld zur Restrukturierung – nicht zum Abbau – ihrer Schulden genutzt. Die letzten nennenswerten Reformen erfolgten unter Mario Monti (2011/12). Die Schuldenstruktur der Zinslasten hält wegen des geschickten Schuldenmanagements einen kurzfristigen Zinsschock aus. Der relative Schuldenstand sinkt laut KfW in Richtung 120% vom BIP (2030).

Ohne Wachstum wird's nichts

Die Schuldenquote ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich bedeutet sie einen Anstieg um 600 Mrd. Euro auf dann 2,8 Billionen Euro – weil ja auch das BIP anwächst. Bei einem Wachstum von 2% p.a. – wie vermutlich 2018 – wäre dies sogar tragbar. Nur: Das muss erst mal kommen und dann auch anhalten. In Deutschland sinkt auch die absolute Höhe der Schulden.

Fazit: Die EZB wird ab Jahresende ihre Anleihekäufe ganz aufgeben. Auf einen heilsamen Reformschock hoffen aber nur Superoptimisten.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gewalt gegen Politiker

Politisch und medial verkürzte Gewalt-Debatte

Der tätliche Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke hat umfassende Abwehr-Reaktionen ausgelöst. Politiker und Medien verurteilen die Tat - und das völlig zurecht. Allerdings sind die systematischen Reaktionen in unzulässiger Weise verkürzt. Das zeigt eine aktuelle Bundestagsdrucksache.
  • Fuchs plus
  • Günstiges Umfeld für Unternehmensfinanzierungen

Zwischentief bei den Zinsen

Unternehmen, die Finanzierungen suchen, haben gerade eine gute Möglichkeit. Die Banken halten die Kredithürden zwar aufrecht. Die Zinsen haben aber dennoch ein Zwischentief erreicht. Das wird aber bald durchschritten sein, auch wenn die EZB im Sommer die Leitzinsen senken dürfte.
  • Fuchs plus
  • Richtungssuche auf dem CDU-Parteitag

Volksparteien haben sich eingemauert

Die politischen Zentrifugalkräfte in Deutschland wachsen. Das zeigt sich an den Wahlumfragen, in denen vor allem die politischen Ränder stark sind und zulegen. Derweil igeln sich die klassischen Volksparteien immer weiter in der schrumpfenden Mitte ein und schließen eine Zusammenarbeit mit den politischen Rändern aus. Dieses Spiel auf Zeit wird nicht ewig funktionieren.
Zum Seitenanfang