Industrie: Gemischtes Bild aus den USA
Die Bestellzahlen der US-Industrie sehen gut aus. Doch nur auf den ersten Blick. Der zweite mahnt zu Vorsicht.
Auf den ersten Blick sind die US-Orders für dauerhafte Güter gut ausgefallen. Der Zuwachs von 4,4% zum Vormonat ist ein Fortschritt. Ein genauerer Blick zeigt allerdings die Schwachpunkte. Zunächst ist die Zahl durch die volatilen Flugzeugbestellungen verzerrt. Diese herausgerechnet schrumpft das Plus auf 1,5%. Doch auch das ist immer noch sehr ordentlich. Wirklich bedenklich sind die „core capital goods“. Sie bilden die Bestellungen für Maschinen und Anlagen ab. Die sind zum Vormonat um 1,6% gestiegen – nachdem allerdings die Zahlen der Vormonate zunächst deutlich nach unten korrigiert wurden. So kommt die unerfreuliche Feststellung zustande, dass die Orders für Investitionsgüter derzeit um 4,9% unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die aus anderen Reihen bekannten Probleme vor allem der verarbeitenden Industrie („manufacturing“) kommen auch hier zum Vorschein. Das dürfte die Währungshüter zur Vorsicht gegenüber Zinserhöhungen veranlassen.
Fazit: Die Zahlen sind nicht schlecht, aber kein Argument für Zinserhöhungen.