Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1178
Politik | Regierungserklärungen

Unterschiedliche Akzente

Soziale Gerechtigkeit als zentrale politische Aufgabe verbindet derzeit die deutsche und die US-Regierung.
Soziale Gerechtigkeit als zentrale politische Aufgabe verbindet derzeit die deutsche und die US-Regierung. Darüber hinaus reden die Länderchefs aber buchstäblich aneinander vorbei. Das ergibt unser Vergleich der Rede an die Nation von US-Präsident Barack Obama am Dienstag mit Angela Merkels Regierungserklärung vom Mittwoch dieser Woche. Der Präsident konzentrierte sich zu 95% auf die Innen- und Wirtschaftspolitik. Merkel machte den inhaltlichen Rundumschlag: Sie sprach die Situation in der Ukraine an, aber auch die Bemühungen um Besserung der Lage in Europa sowie die Spionage der NSA. Zu den Gemeinsamkeiten gehörten der Mindestlohn und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Aber beides wurde unterschiedlich akzentuiert. Obama kündigte eine Anhebung des Mindestlohns von 7,75 auf 10,10 US-Dollar an. Höhere Löhne steigerten die Produktivität und machten sich für die Unternehmer damit bezahlt, erläuterte er. Die Kanzlerin konzentrierte sich auf das Aushandeln eines Mindestlohnes durch Arbeitgeber und Gewerkschaften, ohne wirtschaftliche Aspekte einzubeziehen und zu bewerten. Während der Präsident auf die schlechtere Bezahlung von Frauen hinwies, richtete Merkel ihren Blick auf die Frauenquote in Vorständen. Unterschiedliche Akzente setzten beide bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Obama hob dabei auf die angelaufene Reindustrialisierung der USA und das erhöhte Engagement ausländischer Investoren sowie mehr Bildung, technologische Spitzenleistungen und billige Energie hervor. In Merkels Rede ging es nur um staatliche Investitionen, beispielsweise in schnelle Netze. Obama ging auf die Kapitalmärkte ein, Merkel nicht. Für den US-Präsidenten waren die anziehenden Aktienkurse und die wieder gestiegenen Immobilienpreise als positive Entwicklung erwähnenswert. Für Merkel war nichts davon ein Thema. Rente oder Altersarmut kamen bei Obama nicht vor. Merkel dagegen behauptete, Mütterrente, Rente mit 63 und die Reform der Erwerbsminderungsrente seien angemessene Mittel zur Bekämpfung von Altersarmut. Obama ging kaum auf die gigantische Haushaltslücke in den USA ein. Das Defizit sei halbiert worden, lobte er. Merkel betonte dagegen die Erfolge der Haushaltskonsolidierung und mahnte weitere Anstrengungen auch in Europa an.

Fazit: Bei Obama stand das Individuum als Bürger und Unternehmer mit seinem Engagement in Wirtschaft und Gesellschaft im Mittelpunkt. Bei Merkel war es der Staat und wie er seine Bürger im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft bemuttert. Alte und neue Welt bleiben sich also treu.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gravierende Verschiebungen der Welthandelsströme voraus – Gold als neutrale Währung

Der Dollar behält auf absehbare Zeit seine Vormachtstellung

Gita Gopinath, die Erste Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, nimmt die Zukunft des Internationalen Währungssystems (IMS) in den Blick. Am Stanford Institute for Economic Policy Research hat sie in einer Rede herausgearbeitet, welche Folgen die Verschiebung der Handels- und Investitionsströme für die großen Handelswährungen haben wird.
  • Fuchs plus
  • USA planen Sanktionen gegen chinesische E-Autos

Risiken für CNY steigen

Der Handelskonflikt zwischen der EU, den USA und China nimmt an Schärfe zu. Jetzt drohen auch die USA mit neuen Sanktionen. Von denen könnte vor allem Chinas E-Mobilität und der Solar-Sektor betroffen sein. Daraus erwachsen Risiken für den Chinesischen Yuan.
  • Fuchs plus
  • Vietnam profitiert von Deglobalisierung

Rendite-Booster Dong

Flagge Vietnams ©picture alliance / Zoonar | BUTENKOV ALEKSEY
Das asiatische Schwellenland kann mit einer jungen und gut ausgebildeten Gesellschaft aufwarten. Über 60% der Vietnamesen sind unter 30 Jahre alt. Neben dem Tourismus punktet das produzierende Gewerbe, welches ausländische Direktinvestitionen anzieht. Die relativ niedrigen Herstellungskosten in dem knapp 100 Mio. Einwohner zählenden Küstenstaat sorgen für volle Auftragsbücher. Die Administration in Vietnam steuert das Land mit wachstumsfreundlichen Maßnahmen.
Zum Seitenanfang