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Bodenschätze, Lebensmittel, Arbeitskräfte

Politischer Kampf um Afrika

Blau eingefärbter Globus mit Blick auf Karte von Afrika. © Stanislav Gvozd / Getty Images / iStock
Mit Begriffen wie „Neuer Kalter Krieg“, wie ihn beispielsweise die New York Times nutzt, heizt sich der Wettstreit zwischen westlichen Staaten und Russland und China um wirtschaftliche und politische Partner in Afrika auf. Viele Länder umwerben die afrikanischen Staaten für bessere Handelsabkommen und Zugang zu Rohstoffen und locken mit Angeboten wie Waffenlieferungen.
Der wirtschaftliche und politische Wettkampf um die Gunst afrikanischer Staaten intensiviert sich. Der Kontinent ist politisch tief gespalten. Das wurde was bei der UN-Abstimmung am 3. März zur Verurteilung des russischen Angriffskrieges deutlich wurde. 28 der 54 Länder der Afrikanischen Union stimmten für die Resolution. Die restlichen stimmten dagegen, enthielten sich oder waren abwesend.

Nun reisen „alle“ nach Afrika. Der russische Außenminister Lawrow war vom 24. bis zum 28. Juli auf Besuch in Ägypten, Äthiopien, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo. Mit dem Besuch möchte Moskau die wirtschaftlichen Beziehungen verbessern, um weiterhin Waffen dorthin zu exportieren und Rohstoffe als Gegenleistung zu bekommen. Russland war dieses Jahr für fast die Hälfte aller Waffeneinfuhren nach Afrika verantwortlich, so das SIPRI-Forschungsinstitut.

China bleibt am Ball

Auch China vertieft die zwei Jahrzehnte alten Beziehungen zu dem Kontinent. Die Führung Chinas investiert weiterhin in die natürlichen Ressourcen Afrikas. Peking sieht den Kontinent aber auch als Möglichkeit für Lebensmittelanbau, Quelle für junge Arbeitskräfte und Markt für Konsumgüter, sagte die Forschungsorganisation Economist Intelligence Unit. Der bilaterale Handel zwischen den zwei Parteien erhöhte sich im Jahr 2021 nach Daten des chinesischen Staates um 35% auf 254 Milliarden Dollar. Peking plant zum Jahr 2030 die EU als größten Handelspartner Afrikas abzulösen.

Der Westen schaut dem nicht tatenlos zu. So war Frankreichs Präsident Macron vom 25. bis zum 28. Juli auf Reise in Kamerun, Benin und Guinea-Bissau. Die erste Afrika-Reise nach seiner Wiederwahl wollte er nutzen, um „die Erneuerung der Beziehung zwischen Frankreich und dem afrikanischen Kontinent“ zu erreichen. Aufgrund der kolonialen Vergangenheit Frankreichs ist das Verhältnis zu vielen afrikanischen Ländern angespannt. Während seiner Reise kritisierte Macron Russland als „eine der letzten kolonialen, imperialen Mächte“. Der französische Präsident warf Moskau vor, Lebensmittel als „Kriegswaffen“ einzusetzen.

USA mit diplomatischer Offensive

Auch die USA kontern Russlands diplomatische Offensive. Der amerikanische Sondergesandte für das Horn von Afrika Mike Hammer war ab dem 24. Juli auf dem Kontinent. Zusätzlich wird Außenminister Antony Blinken ab dem 7. August nach Ruanda, Südafrika und die Demokratische Republik Kongo reisen. Blinken möchte den Ländern vermitteln, dass „afrikanische Länder geostrategische Akteure und entscheidende Partner in den dringendsten Fragen unserer Zeit sind“. Themen der Besuche sind unter anderem Ernährungssicherheit, zukünftige Investments der USA in den Kontinent und die Friedenserhaltung in den Ländern.

Zusätzlich zu offiziellen Besuchen Afrikas halten die USA Mitte Dezember eine Afrika-Konferenz. Diese soll „die Bedeutung der Beziehungen zwischen den USA und Afrika und die verstärkte Zusammenarbeit bei gemeinsamen globalen Prioritäten unterstreichen.“ Im Gegenzug richtet Russland Anfang 2023 ebenfalls einen Afrika-Gipfel aus. Dort stehen die Förderung von Infrastruktur und die Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen im Vordergrund.

Fazit: Zu hoffen ist, dass die Staaten auf dem „indischen Weg“ der Neutralität (FB vom 5.5.2022) bleiben und zwischen den Ländern keine Stellvertreter-Kriege entstehen werden.
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