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Wallstreet:Online wird Broker

Revolution auf dem Trading-Markt

Generalangriff von Wallstreet Online. Copyright: Pexels
Wallstreet:Online (WO) wird den deutschen Broker-Markt kräftig aufmischen. Denn die Finanzinformationsseite verlässt das Feld der reinen Information und hat inzwischen einen eigenen Broker im Angebot. Außerdem hat WO mit Matthias Hach einen Broker-Profi ins Boot geholt.

Der Vorstoß der bekannten Finanzseite Wallstreet Online ins Brokerage ist eine Revolution. Sie wird etliche Broker und Trading-Anbieter in Bedrängnis bringen. Broker waren bisher fast ausschließlich Anbieter technischer Trading-Möglichkeiten. Ihre Kunden mussten sich Finanzinformationen stets auf anderen Portalen oder aus anderen Quellen beschaffen. 

Zwar bieten viele Broker auch Trading-Informationen an. Deren Anzahl ist aber oft gering, weil sie aus dem hauseigenen Research kommt. Zudem bieten Broker bisher kaum große Möglichkeiten zur Interaktion mit anderen Usern. 

Wallstreet:Online dreht den Spieß um

WO dreht den Spieß der Kundenakquise nun um. Auf der Finanzinformationsseite tummeln sich jeden Tag tausende Kunden, die sich über Marktentwicklungen informieren. Außerdem gibt es zahlreiche Anbieter, die News oder Analysen auf der Seite bereitstellen. WO kann nun aus dem Vollen schöpfen und will diese börseninteressierten User nun mit dem eigenen Billig-Broker zu handelnden Kunden machen. 

Die Strategie halten wir für sehr erfolgversprechend. Die Nachfrage vieler Privatanleger steigt ohnehin an. Das zeigt der Erfolg anderer Billig-Broker wie z. B. traderepublic. Allerdings kann WO auf einen schon riesigen User-Pool zurückgreifen. Der nimmt das integrierte Angebot, einen preiswerten Broker zu nutzen, stürmisch an. Allein im Januar und Februar haben sich knapp 30.000 WO-User beim Smartbroker angemeldet. Das mag noch ein Eröffnungs-Ansturm sein. Aber allein diese Größenordnung ist für viele Anbieter auf dem Markt ein Traum und übersteigt bei spezialisierten Häusern schon jetzt den Pool aktiver Kunden um einiges. 

Broker-Generalisten werden unter Druck kommen

Die Akteure im Broker-Markt werden sich warm anziehen müssen. Denn für WO ist das nur der Anfang des Weges. Darauf deutet die Verpflichtung von Mathias Hach hin, der von comdirekt abgeworben wurde. Hach ist ein Marketing- und Vertriebsprofi, der mit dem deutschen Broker-Markt aufgewachsen ist. Seit dem Jahr 200 war Hach bei Brokern wie E*Trade, ViTrade, Flatex und schließlich bei Comdirekt als Geschäftsführer und Vorstand tätig. Sein Job bei WO: die "Verzahnung von Info-Portalen und Brokerage". Dahinter steht das klare Ziel von WO, die Erträge aus dem Broker-Geschäft signifikant zu steigern und unabhängiger von den schwankenden und im Trend unter Druck stehenden Werbeerlösen der Webseite zu machen.    

WO wird vielen Brokern das Leben schwerer machen. Insbesondere Häuser, die sich als Allrounder verstehen, werden unter Druck kommen. Sie bieten ihren Kunden oft nicht viel Service, dafür aber vergleichsweise hohe Gebühren (z. B. Sparkasse, comdirekt). Diese Anbieter haben ein wachsendes Risiko, Kunden an billigere Broker zu verlieren, die ihnen auch noch Handelsinformationen und -anstöße geben. Spezialisten (z. B. WHSelfinvest, FXFlat) dürften mit dem neuen Wettbewerber besser zurecht kommen. Denn diese Häuser haben oft einen sehr guten und direkten Kundenservice, der vorerst auch noch besser als der von WO sein dürfte. Und sie offerieren Trading-Möglichkeiten, die viele Billig-Broker nicht anbieten. Allerdings ist die Zielgruppe dieser Spezialisten naturgemäß verhältnismäßig klein.

Fazit: Der Vorstoß wird den Markt kräftig umkrempeln. Dabei werden insbesondere Gerneralisen unter Druck kommen. Spezialisten unter den Broker-Anbietern haben nicht so viel zu befürchten, bekommen aber einen mächtigen Gegenspieler. WO wird sich binnen Jahresfrist fest als ernst zu nehmender Broker im Markt etablieren.

Hinweis: Der Verlag Fuchsbriefe testet seit über sieben Jahren Broker auf Herz und Nieren. Im Verfahren des Mystery Shopping nehmen wir die Anbieter aus Kundensicht unter die Lupe und testen Angebot, Servicequalität und Preis. Daraus erstellen wir ein Broker-Ranking und ein Rating für die Anbieter. Die Ergebnisse unseres "Broker-Ratings 2021" werden ab 5. März sukzessive auf unserer Webseite veröffentlicht. Ab 5. April gibt es die Zusammenfassung auch wieder als Broschüre zu kaufen.

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