Schleifer reduzieren Einkäufe und bauen Lagerbestände ab
Die Diamantpreise könnten in der zweiten Jahreshälfte durch ein sinkendes Angebot steigen. Als Folge der nachlassenden Kauflust der Konsumenten werden in den Schleifzentren die Produktionen gedrosselt und die Lagerbestände begrenzt. Die Rohsteinbearbeiter schauen auf die zukünftigen Messen in den USA, ob der Zuspruch nach natürlichen, geschliffenen Diamanten im Handel wieder steigt. Denn die Händler müssen sich rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft eindecken.
Das derzeit recht hohe Angebot wird zudem nicht dauerhaft zu halten sein. Die namhaften Auktionshäuser haben zuletzt ihre Verkaufszahlen für Diamantschmuck deutlich erhöht. Mit Online-Auktionen und Sonderausstellungen wurden neue, junge Käuferschichten akquiriert. Nach den Versteigerungen wurden häufig neue Höchstpreise für faszinierende Diamanten verkündet. Diese Ergebnisse lockten aber auch eine Anzahl von Sammlern, die ihre hochwertigen Stücke veräußern wollten. Dieses „Überangebot“ führte in jüngster Zeit dazu, dass die Schätzpreise während der Versteigerung nicht mehr erreicht wurden.
Interesse an Rohdiamanten schwach
Eine Besserung der Kauflust am Diamantenmarkt ist aber noch nicht in Sicht. Die Nachfragen in den beiden wichtigsten Märkte USA und China sind schleppend. In China steigt das Interesse an Diamantenschmuck trotz der Corona-Lockerungen nur langsam. In den USA beherrschen weiterhin die Sorgen um Inflation und der wirtschaftlichen Unsicherheiten die breite Käuferschicht.
Auch Luxuskäufer lassen den Diamantmarkt weitgehend unbeachtet. Sie greifen lieber bei hochwertigen Uhren und anderen Luxusgütern zu. Wenn natürliche Diamanten gekauft werden, handelt es sich meist um preiswerte und runde Steine mit kleinen Einschlüssen und schwächerem Farbgrad. Oder die Kunden wählen andere Schliffformen, die preislich ca. 30 % bis 40% günstiger sind als vergleichbare runde Diamanten.