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Corona-Lage in Indien

Subkontinent kommt besser durch die Krise als Deutschland

Die Berichterstattung zur Corona-Lage in Indien vergleicht Äpfel mit Birnen. Darum entsteht ein völlig verzerrtes Bild, das Deutschland besser dastehen lässt als den Subkontinent. Das ist aber ein Trugbild.

Die Berichterstattung über die Corona-Zustände in Indien führt in die Irre. Denn sie fokussiert auf die absoluten Zahlen. Zwar sind über 350.000 Neuansteckungen pro Tag absolut gesehen viel. Und auch im weltweiten absoluten Maßstab ist das ein negativer Rekord. Allerdings leben in Indien 1,4 Mrd. Menschen. Das ist beinahe doppelt so viel wie in den USA und Europa zusammen (zusammen ca. 774 Mio. Einwohner).

Ein Blick auf die Inzidenzen zeigt, dass Indien genau so dasteht wie Europa. Die 350.000 positiven Tests pro Tag in Indien bedeuten umgerechnet 250 Ansteckungen auf 1 Million Einwohner. Das liegt in etwa auf dem Infektionsniveau von Deutschland, wo vorige Woche 245 Menschen je eine Million Personen positiv getestet wurden. Die aktuellen Inzidenz auf dem Subkontinent liegt bei 149 (Deutschland 170). Die Infektionsrate in Indien liegt sogar nur bei 1,3%, in Deutschland bei 4%.

Indien kommt besser mit Corona klar als Deutschland

Auch die Zahl der Toten und die Sterblichkeitsrate sind dieselben. In Indien sterben derzeit etwa 3.000 Menschen pro Tag an und mit Corona. Das sind 2 je 1 Mio. Menschen. In Deutschland sterben aktuell etwa 2,6 Menschen je eine Million Einwohner im Zusammenhang mit dem Virus. Die Letalitätsrate in Indien liegt bei 1,12%, in Deutschland bei 2,5%.

Zudem ist die Situation auf dem Subkontinent sehr differenziert. In weiten Landesteilen ist Corona kein großes Problem. In den Millionenmetropolen (Delhi 190 Mio. Menschen, Mumbai 18,5 Mio. ) ist die Lage dramatisch, das Gesundheitssystem natürlich heillos überfordert. Das liegt aber vor allem daran, dass das indische Gesundheitssystem ohnehin extrem schlecht und mangelhaft ist. Es wurde in den vergangenen Jahren vielerorts auf zahlungskräftige Ausländer ausgerichtet, die Eingriffe günstiger als in ihren Heimatländern erledigen lassen wollten. Die Basisversorgung für die ohnehin junge Bevölkerung wurde jahrelang massiv ausgedünnt. Das rächt sich in der aktuellen Situation natürlich, weil es schlicht keine Kapazitäten gibt. Die absolut vielen Toten sind daher auch eine Folge westlichen Gesundheits-Tourismus.   

Fazit: Entgegen der Massenmedien-Berichterstattung in Deutschland kommt Indien bislang besser durch die Pandemie als wir. Der Blick auf die absoluten Zahlen vergleicht aufgrund eines anderen Maßstabs bewusst Äpfel mit Birnen.

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