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Tauziehen um Vietnams Seltene Erden

Drachen-Brücke in Vietnam. © Kien / Getty Images / iStock
Der Markt für Seltene Erden wird von China dominiert. Doch das kleine Vietnam schickt sich an, ebenfalls ein relevanter Akteur zu werden. Westliche Staaten, die nach Alternativen zu China suchen, umgarnen Vietnam darum heftig. Doch China bleibt nicht untätig.

Vietnam entwickelt sich zum geopolitischen Knotenpunkt mit Konfliktpotenzial. Denn das südostasiatische Schwellenland verfügt nach China global über die zweitgrößten Reserven Seltener Erden. Gut 19% der Seltene Erden-Vorkommen (22 Mio. Tonnen) schlummern im vietnamesischen Boden, so die US Geological Survey (China ca. 38%). Im Zuge der Bemühungen westlicher Unternehmen ihr China-Risiko zu senken, sind Vietnams Seltene Erden immer gefragter. Und Vietnam kurbelt die Förderung kräftig an: Wurden 2021 noch 400 Tonnen abgebaut, waren es 2022 bereits 4.300 Tonnen.

Westen will Vietnam bei der Weiterverarbeitung unterstützen

Nun entbrennt ein Wettlauf darum, wo Vietnams Seltene Erden weiterverarbeitet werden können. Denn dem Land fehlen das Fachwissen und die Spezialisten. Westliche Akteure wollen ihre Chancen nutzen. Mit den USA hat Vietnam im September während des Staatsbesuchs von US-Präsident Joe Biden eine Zusammenarbeit vereinbart. Mit Südkorea besteht seit Juni der Plan ein Seltenerd-Lieferkettenzentrum zu errichten. Ähnliche Pläne verfolgt auch das australische Bergbauunternehmen Blackstone Minerals.

Für Vietnam ist das attraktiv. Sollte das Land zum zuverlässigen Lieferpartner der USA und anderer westlicher Staaten werden, würde das seine geopolitische Bedeutung erheblich stärken. Das wäre ein wichtiger windfall profit neben den erheblichen Einnahmen aus dem Geschäft mit den Seltenen Erden.

Das Reich der Mitte will beherrschende Stellung wahren

China sind die Entwicklungen in Vietnam allerdings ein Dorn im Auge. Denn die Pläne Vietnams sind eine Bedrohung für die marktbeherrschende Stellung Chinas bei Seltenen Erden. Das Reich der Mitte bemüht sich daher darum, die Seltenerd-Ressourcen seines Nachbarn bei sich zu verarbeiten. China verfügt schließlich bereits über das nötige Know-how und die Anlagen dazu. Vor diesem Hintergrund soll eine alte Zugstrecke zwischen beiden Staaten reaktiviert werden. Die würde durch den Norden Vietnams und die Seltenerd-Fördergebiete führen. Von dort aus könnten die geförderten Metalle in die chinesischen Raffinerien transportiert werden.

Offenbar macht China den vietnamesischen Förderern bereits verlockende Angebote. Das zeigt ein kürzlich bekannt gewordener Korruptionsfall. Der Vorsitzende der in Hanoi ansässigen Thai Duong Group, die eine Mine in der Provinz Yen Bai betreiben und weitere Mitarbeiter wurden festgenommen. Sie sollen Seltene Erden und Eisenerz illegal nach China verkauft haben.

Fazit: Der Wettlauf um die Seltenen Erden aus Vietnam ist entbrannt. China und westliche Länder konkurrieren um die Ressourcen. Für Vietnam hat die Frage aber nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Relevanz (Blockbindung).
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