Türkisblau macht Rendite
Das letzte Jahr hielt einige Überraschungen für die Uhrenwelt bereit. Zwei Nachrichten, an die weder Uhrenfreunde noch Anleger vorbeikamen: Der Rausch rund um sogenannte „Tiffany Dials“ und die Kollaboration von Swatch und Omega in Form der „Moonswatch“. Wie haben sich diese Uhren im Laufe des Jahres entwickelt? Stellen sie für das neue Jahr eine interessante Anlage dar oder lässt man sie besser im Jahr 2022?
Die Farbe türkis war 2022 der Renner auf dem Uhrenmarkt und prägt den Markt auch 2023 weiter. Stein des Anstoßes waren Rolex-Uhren im sogenanntem "Tiffany Dial" – mit einem türkisblauen Zifferblatt. Ein Sondermodell der Edelstahl-Nautilus anlässlich der 170-jährigen Zusammenarbeit mit Tiffany & Co. ließ Sammlerherzen höher schlagen. Die Graumarktpreise der Oyster Perpetual mit „Tiffany Dial“ schossen in die Höhe.
Erst als die Moonswatch in die Läden kam, verschob sich das Interesse der Liebhaber und die Aufmerksamkeit. Denn Warteschlangen gibt es gewöhnlich vor dem Apple Store, nicht vor dem von Swatch in aller Welt. Auch hier waren die Folgen am Graumarkt schnell zu sehen. Sehr schnell wurden die unterschiedlichen Modelle zum Teil weit über Listenpreis zum Verkauf geboten. Es gab sogar Inserate für hohe vierstellige Beträge (Listenpreis 260 Euro).
Türkisblau verspricht Rendite
Swatch hat den Ansturm auf die Uhr massiv unterschätzt. Bis heute gibt es Lieferengpässe. Auch der Verkauf über die Webseite ist bisher nicht möglich. Allerdings erfreuen sich nicht alle Modelle hoher Wertsteigerungen. Die meisten Modelle werden nur knapp über dem normalen Listenpreis für 300 bis 400 Euro gehandelt. Die „Mission to Neptune“ wird dagegen für 1.300 bis 3.000 Euro gehandelt. Auch hier ist eine besondere Farbgebung in Kombination mit einer geringen Verfügbarkeit der relevante Erfolgsfaktor.
Große Wertsteigerungen sind mit der Moonswatch dennoch nicht wahrscheinlich. Das ist bei den Rolex-Modellen mit türkisblauem Zifferblatt wahrscheinlich anders. Wer ein solches Modell zum Listenpreis einkaufen kann, der hat sein Geld bei Verlassen des Ladens vermehrt. Momentan werden die Modelle für 14.500 Euro bis 30.000 Euro gehandelt. Der aktuelle Listenpreis des 36mm-Modells beträgt dagegen nur 5.950 Euro. Auch über die Jahre hinweg garantieren das Markenprestige sowie das besondere Zifferblatt einen gewissen Sammlerwert, dessen Wiederanstieg nach der Rezession nicht ausgeschlossen werden kann.
Fazit: Die Preise am Uhrenmarkt stehen weiter in der Breite unter Druck. Es gibt aber einige Modelle, die weiter wertstabil sind und einige, deren Werte sogar stark steigen. Besonders gefragt sind türkisblaue Uhren.