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Schwenk in der US-Außenpolitik absehbar

USA orientieren sich bald nach Asien

Soldaten stehen in Reih und Glied. © MivPiv / Getty Images / iStock
Im Ukraine-Krieg könnte eine geopolitische Wende bevorstehen. Nach den Zwischenwahlen in den USA ist es wahrscheinlich, dass die US-Administration neue Schwerpunkte setzt. Deren Zentrum könnte weiter östlich im Pazifik liegen.

Die offenbar bevorstehende große Schlacht um die Stadt Cherson dürfte ein geopolitischer Schlüsselmoment im Ukraine-Krieg werden. Derzeit deutet viel darauf hin, dass ukrainische Truppen mit mehreren 10.000 Soldaten und internationalen Söldnern Cherson angreifen werden. Russland hat unterdessen bereits mit der Evakuierung der Stadt begonnen und die Menschen aufgefordert, das Stadtgebiet zu verlassen.

Die Ukraine braucht dringend einen größeren militärischen Erfolg. Denn dem Land gehen langsam Material und Menschen aus. Darum hat das Land inzwischen mit der Zwangsmobilisierung von Studenten begonnen, die sogar aus dem Ausland zurückbeordert werden. Auf der anderen Seite stabilisiert Russland inzwischen weite Teile der Front und fliegt weiter massive Angriffe auf die Energie-Infrastruktur des gesamten Landes, die kurz vor dem Winter stark geschädigt ist.

US-Militär wird argwöhnisch

Allmählich wächst das Risiko, dass die Akzeptanz für die enorm teuren Hilfen kippt. Das zeigt sich in Europa (Ausnahmen bei Sanktionen), aber auch in den USA. Dort wächst angesichts der konjunkturellen Entwicklung (Rezession) der Frust über die hohen Preissteigerungen und teuren Kriegsausgaben.

Auch im US-Militär wächst der Frust gegenüber dem Kurs von US-Präsident Joe Biden. Hohe militärische Berater warnen, dass die USA aufgrund ihrer forcierten Waffenlieferungen bald selber in eine Lage kommen könnte, nicht mehr „ausreichend handlungsfähig“ zu sein. Mike Mullen, Ex-US-Marinegeneral und Stabschef unter George W. Bush und Barack Obama hat Biden sogar offen aufgefordert, den „neuen endlosen Krieg zu stoppen“. Das US-Militär hat vor allem Sorgen davor, insbesondere im pazifischen Raum nicht stark genug agieren zu können.  

Sorge um Handlungsfähigkeit im Pazifik

Vor allem die Aussagen der chinesischen Führung beim jüngsten Parteitag in Richtung Taiwan haben die US-Strategen alarmiert. Das schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf US-Militärkreise. US-Außenminister Antony Blinken meint, es könne schneller zu einem Konflikt um Taiwan kommen als bisher gedacht. Es gehe jetzt darum, „die Aufmerksamkeit allmählich von der Ukraine und Europa weg auf den asiatischen Raum zu verlagern.“ Für die USA sei Taiwan als Verbündeter deutlich wichtiger als die Ukraine. Zudem seien die Verbindungen Russlands nach Europa gekappt.

Einen Politik-Schwenk könnte es schon nach den Zwischenwahlen in den USA (8.11.) geben. Je stärker die Republikaner werden, desto größer wird der Druck auf die US-Administration unter Biden, die Ukraine-Politik neu zu justieren und die Hilfen zu reduzieren. Europa dürfte dann damit konfrontiert sein, die eigene Position überdenken und mehr Waffen oder Geld liefern zu müssen. Ein militärischer Erfolg der Ukraine in Cherson dürfte dafür ein wichtiges Argument im politischen Raum sein.

Fazit: Die USA und danach Europa werden sich im Ukraine-Krieg bald neu positionieren müssen. Je größer die Erfolge der Ukraine, desto besser für die europäische Politik, die zunehmend um Zustimmung für ihre Politik ringen muss. Denn auch hier kippt die Stimmung. Bei einer Umfrage in Frankreich antworteten 76,6% aller Teilnehmer, Frankreich solle aufhören, die Ukraine zu bewaffnen.
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