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Autoindustrie setzt Prioritäten wegen Chip-Krise

Verbrenner feiern ein Comeback

Rauchender Auspuff eines Autos. © webmetix.de / stock.adobe.com
Aktuell lässt ein hoher Anteil der E-Autos bei den Neuzulassungen einen glatten Durchmarsch der Stromer erwarten. Die aktuellen Zahlen sind aber stark verfälscht. Denn der Chipmangel schränkt die Produktion von Verbrennern stärker ein als die von E-Autos. Die "Klassiker" werden daher schon im Lauf diesen Jahres ein starkes Comeback erleben.

Für E-Autos werden gerade hohe Steigerungsraten bei den Zulassungen in Deutschland gemeldet, doch Autos mit Verbrennungsmotor werden in diesem Jahr ein starkes Comeback erleben. Das wird auch in den kommenden Jahren anhalten. Über diese Aussicht sollten die aktuell starken Zulassungszahlen der Stromer nicht hinwegtäuschen.

Hersteller bevorzugen E-Autos in der Chip-Krise

In der aktuellen Chip-Krise bevorzugen die Hersteller E-Autos und Hybride. Erforderliche Produktionskürzungen werden bei Benzinern und Dieseln vorgenommen. Das zeigt sich in der Zulassungsstatistik. So waren stieg 2021 die Zahl der ausgelieferten reinen E-Fahrzeuge um 83,3% ggü. Vj. Ihr Anteil an den Neuzulassungen liegt damit bei gut 13,6%. Hybride erreichten 28,8% Anteil bei den Neuzulassungen (+43%). Benziner liegen noch bei 37% Anteil (-29%) und Diesel bei 20% Anteil (-36%). Gegenüber dem schwachen Jahr 2020, in dem insgesamt 25% weniger Autos in Deutschland hergestellt wurden als im Vorjahr, sank die Produktion 2021 sogar um weitere 13%.

Ein Blick auf die absoluten Zahlen, relativiert das Bild vom E-Auto-Boom. So wurden zwar 355.961 reine Stromer zugelassen. Aber mit 972.588 fast noch dreimal so viele Benziner und auch noch 524.588 Diesel. Bei den Hybriden waren es 754.588 neu zugelassene Fahrzeuge. Dabei ist nicht zu vergessen, dass dies praktisch Verbrenner sind, die um eine E-Auto-Komponente erweitert wurden. Reine E-Fahrzeuge zeigen also starke Zuwachsraten (parallel zur angehobenen Förderung), allerdings haben sie an den absoluten Gesamtzulassungen auch weiter mit Abstand den kleinsten Anteil. 356.000 Stromer stehen 2,25 Mio. Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor gegenüber.

Chipkrise wird sich im Lauf dieses Jahres abschwächen

Die Chipkrise wird sich im Laufe des Jahres abschwächen. Viele Faktoren haben sie angeheizt. So konnten Fabriken in Malaysia nach Corona-Lockdowns bis Ende letzten Jahres nicht zu voller Produktion hochgefahren werden, die Kältewelle in Texas führte auch dort zu langen Ausfällen. Hinzu kamen ungewöhnlich viele weitere Zwischenfälle in Halbleiterfabriken auf der ganzen Welt. Aber gegen Ende dieses Jahres dürften wieder genug Chips produziert werden, dass die Autoproduktion wieder relativ normal laufen und die Nachfrage befriedigt werden kann. 

Verbrenner fahren noch lange vorn

In dem Maße, wie die Chip-Krise überwunden wird, werden auch die Verbrenner wieder nach vorn fahren. Darauf deuten dieverse Zahlen hin. Könnten die Autos ohne die Chip-Einschränkungen hergestellt werden, hätten Verbrenner im vorigen Jahr einen Zulassungsanteil von etwa 78% gehabt (statt 57%).

Der Run der Verbrenner wird noch bis weit in die zweite Hälfte der 20er Jahre anhalten. Ihr Anteil an den Zulassungen wird nur allmählich zurückgehen und noch lange über der Marke von 50% liegen. Erst dann werden E-Autos die Zulassungszahlen dominieren. Dafür wird auch die aller Voraussicht nach zum Ende des Jahres auslaufende Förderung für die teuren Hybride sorgen. Ein Teil der Käufer wird dann sogar zu konventionellen Verbrenner-Fahrzeugen zurückkehren.

Fazit: Die steilen Steigerungsraten bei den E-Autozulassungen sind ein Zwischenhoch. Der Übergang zum E-Auto wird nicht so schnell erfolgen, wie es die Zulassungszahlen derzeit andeuten. Erst in vermutlich 7 bis 10 Jahren werden E-Autos den größeren Anteil der Neuzulassungen ausmachen – bei einem hohen absoluten Fahrzeugbestand von Verbrennern.

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