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2016
Anleger verschieben Fokus von Zinsen zu Konjunktur

Börsen blenden Rezessions-Risiko noch aus

© Diego Thomazini / Getty Images / iStock
Wir sehen gerade eine ambivalente Marktsituation. Obwohl die Inflationsraten zuletzt wieder angestiegen sind, hoffen die Anleger weiter darauf, dass die Notenbanken den Zinsgipfel erreicht haben. Zugleich hoffen sie auf eine leichte Konjunkturabkühlung, weil auch das den Inflationsdruck lindern würde. Was aber, wenn die Konjunktur kräftiger abrutscht? Dann werden die Gewinne der Unternehmen kräftig schmelzen und Aktien plötzlich schnell teuer.
An der Börse verschiebt sich der Fokus der Anleger von der Zins- zur Konjunkturseite. Denn mit Blick auf die Zinsen scheint sich die Mehrheit der Anleger und Investoren sicher zu sein: Der Zinsgipfel in den USA ist erreicht. So jedenfalls ist die dominierende Interpretation nach dem Notenbanktreffen in Jackson Hole. 

Zinsgipfel trotz steigender Inflationsraten?

Die Mehrheit der Anleger geht weiter davon aus, dass die Inflation weiter zurück geht und die US-Notenbank ihre Zinsen nicht weiter anheben wird. Erstaunlich ist, dass diese Ansicht dominiert, obwohl die US-Inflationsrate zuletzt sogar wieder angestiegen ist. Im Juli waren die Verbraucherpreise um 3,2% angestiegen (zuvor 3,0%). 

Ein ähnliches Inflations-Bild sehen wir auch in Europa, respektive in Deutschland. Hierzulande dürfte die Inflation im August bei 6,4% gelegen haben. Das ist einen Tick über den Erwartungen der Analysten und den Hoffnungen der Zentralbanker. Ein dynamischer Inflationsrückgang sieht jedenfalls anders aus. Und so langsam mehren sich die Stimmen, die davor warnen, dass die Inflation doch noch deutlich länger auf einem hohen Niveau verharren könnte - eine Erwartung, die FUCHS schon sehr lange und gut begründet hatte.  

Wie viel Konjunkturabkühlung kann die Börse verkraften?

Während die Zinserwartungen am Markt klar sind, vernehmen wir immer laute konjunkturelle Diskussionen. Die Händler und Anleger gehen übereinstimmend davon aus, dass sich die Konjunktur insbesondere in Europa nicht gut entwickeln wird. Das liegt vor allem auch an der (noch) leichten Rezession in Deutschland. Aber auch für die USA hören wir vermehrt Stimmen, die auf eine Abkühlung am Markt hinweisen. Diese Unsicherheit mit Blick auf die Konjunktur haben auch die Notenbanker bei ihrem Treffen in Jackson Hole mit ihren ambivalenten Statements bestätigt. 

Eine leichte Konjunkturabkühlung wird von den meisten Anleger sogar als positiv gesehen. Denn sie würde den Inflationsdruck senken - und das würde gut ins Bild der Notenbanken passen. Darum wird gerade "jede Regung der Konjunktur auf die geldpolitische Waagschale gelegt", so eine Analyse von CMC.

Gewinne mancher Unternehmen auf tönernen Füßen

Das Risiko liegt darin, dass es nicht bei einer leichten Abkühlung bleiben könnte. Steht uns konjunkturell ein kalter Winter bevor, werden sich auch die Börsenkurse tiefrot einfärben. Denn wenn in einer längeren oder tieferen Rezession die Gewinne zusammenschmelzen, dann werden Aktien plötzlich schnell teuer. Dass die Notenbanken dann wieder parat stehen, halten wir angesichts der hohen Inflation noch nicht für sicher. Zumal Zinssenkungen zwar ein wenig Entlastung bringen könnten, aber nicht schnell die strukturellen Ursachen einer Rezession beheben (ausführlich dazu: Anlagechancen 2023 "Den Anlagewinter überstehen").

Fazit: Der September könnte angesichts der ambivalenten Daten und Unsicherheiten bei den Anlegern ein sehr unruhiger Monat werden. Historisch gehört er außerdem zu den schlechtesten Börsenmonaten. Die Range im DAX (15.700 - 16.400) ist weiter intakt. Wir warten daher weiter ab, orientieren uns stärker an technischen Signalen und steigen nur selektiv am unteren Ende der Range ein.

Hinweis: Mehr Infos zum Buch Anlagechancen finden Sie hier: https://www.fuchsbriefe.de/shop/geldanlage/business/anlagechancen-2023#pricebox

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