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Bärenmarkt-Rally vor dem Ende

Handel schlägt wegen Preisanstieg Alarm

Ein Aktienchart und aufgestapelte Geldmünzen. © phongphan5922 / stock.adobe.com
Die Börse hat den Ukraine-Krieg und den Zinsanstieg offenbar abgehakt. Darauf deuten die wieder flott steigenden Kurse hin. Der Dow hat schon wieder die langfristigen Durchschnittskurse seines Aufwärtstrends erreicht. Der DAX peilt die Marke von 15.000 Zählern an. Die entscheidende Frage ist aber: Wie lange kommen Unternehmen mit den steigenden Preisen gut klar? Der Handel schlägt jetzt Alarm.
Die Aktienkurse steigen zügig, doch das passt so gar nicht ins fundamentale Bild. Dynamisch nach oben geht es in den USA. Dort haben Dow Jones und S&P 500 sogar schon wieder die 200-Tagelinie überwunden. Bleibt das so, dann wären die Indizes im langfristigen Aufwärtstrend zurück. Der Ukraine-Krieg wäre dann eine ganz kurze Episode im Kursverlauf. Unter Druck stehen weiter die Tech-Werte, das aber vor allem wegen der steigenden Zinsen. 

Auch der DAX zieht an und läuft auf die Marke von 15.000 Zählern zu. Diese hat eine besondere technische Bedeutung. Denn im gesamten Anlagejahr 2021 war diese Marke ein Boden, vom dem aus sich der DAX immer wieder in Richtung 16.200 Zähler aufgeschwungen hat. Nach dem Ukraine-Rutsch bei den Kursen unter die Marke von 15.000 Zählern dürfte dieses Kursniveau nun zunächst ein signifikanter Widerstand sein, der weitere Anläufe nach oben begrenzt.

Fundamentales Bild trübt sich ein

Wichtiger als diese technischen Betrachtungen sind für FUCHS-Kapital die fundamentalen Eckdaten. Die verschlechtern sich in unserer Wahrnehmung weiter. Der Preisanstieg setzt sich - teilweise sogar beschleunigt - fort. Der Anstieg bei den Erzeugerpreisen sorgt im Handel für Erschrecken. Im März wurde eine neue Höchstmarke mit einem Plus von 30,9% Preisanstieg gesetzt. Bedenklich dabei: Die Preise steigen auf breiter Front, vom Beginn der Lieferketten bis zum Endkunden - in vielen Branchen und in vielen Ländern parallel. 

Die Argumentation der Zentralbanken ist hohl. Die Inflation wird nicht nur durch den Ukraine-Krieg und die Energiepreise angefacht. Längst manifestiert sich der Preisanstieg auch ex-Energie (+14). Zweitrundeneffekte (Löhne) lassen sich in diesem Umfeld kaum verhindern. Die von den Notenbanken promotete Idee des "Inflations-Peaks" ist nur eine Hoffnung stiftende Vision, die sich in den nächsten Monaten nicht erfüllen wird.

Ukraine-Krieg mit Überraschungspotenzial

Darum wächst der Handlungsdruck auf die Notenbanken mit jedem weiteren Monat - und zugleich deren Dilemma. Die US-Notenbank hat das gerade in ihrem aktuellen Konjunkturbericht "Beige Book" zugegeben. Sie rechnet jetzt wegen der hohen Inflation mit einem nur noch geringeren Wachstum der US-Wirtschaft. Angesichts des schon verlangsamten Aufschwungs und der gerade gemeldeten durchwachsenen Zahlen der US-Unternehmen ist das ein Signal, das uns zur Vorsicht mahnt. 

Der Ukraine-Krieg ist zwar als neuer "Normalzustand" an der Börse eingepreist. Es gibt hier aber weiter erhebliches Überraschungspotenzial. Das könnte zwar durchaus positiv sein. Die fundamentalen Probleme (Lieferketten, Inflation, Zinsanstieg) beseitigt ein Friedens-Szenario jedoch nicht. Wir sehen ein zunehmend fragiles fundamentales Bild. Die Frage ist: Wann realisiert die Börse die Stagflation?

Fazit: Aktien sind gerade technisch getrieben. Die Bärenmarkt-Rally dürfte bald auslaufen. Im DAX sind 15.000 Punkte eine wichtige Wegmarke. Derzeit keine neuen Käufe. Sichern Sie Teilgewinne - voran in den super gelaufenen Rohstoffwerten. Der Bitcoin bietet - aktuell auch taktisch - eine gute Diversifikations-Chance.
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