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Feuer unter dem Dach der Notenbanker

Hoffnungs-Geschwafel an der Börse

Ein Schild mit nach unten gerichtetem Pfeil vor Gewitter-Hintergrund. © bluedesign / Fotolia
Die Börsen stürzen steil ab - und das Hoffnungs-Geschwafel nimmt zu. Inzwischen wünschen sich etliche Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank die Zinsen um 0,75% anhebt, um die Inflation einzufangen. Unterdessen trifft sich die EZB zu einer Ad-hoc-Krisensitzung, weil sie Marktverwerfungen an den Anleihemärkten beobachtet.
In der Europäischen Zentralbank (EZB) ist Feuer unterm Dach. Die "Währungshüter" treffen sich heute zu einer außerordentlichen Sondersitzung. Auf der nicht turnusmäßig anberaumten Sitzung sollen die "heftigen Marktturbulenzen" besprochen werden. Gemeint ist damit der heftige Abverkauf vor allem an den Anleihemärkten, der zu einer großen Spreizung der Renditen zwischen den Euroländern führt. Insbesondere für die hoch verschuldeten Euroländer (z.B. Italien) steigen die Zinsen angesichts der davoneilenden Inflationsraten in der EU steil an. Das könnte eine neue Schuldenkrise auslösen. 

Krisensitzung der EZB

Den EZB-Politikern fällt jetzt auf die Füße, dass sie sich in den vergangenen Jahren haben massiv politisieren lassen (FD vom 10.6.). Wir vermuten aber, dass die Notenbanker erneut nach dem gleichen Muster reagieren und ihr Mandat vernachlässigen und Sonderregeln schaffen werden. Darauf deuten schon Bemerkungen der deutschen EZB-Direktorin Isabel Schnabel hin. Die hatte den Südländern neue Mittel zur Unterstützung gewähren, wenn sie Finanzierungsprobleme bekommen. Ihre Formulierung "Engagement kennt keine Grenzen" ist eine Abwandlung der "Bazooka" des damaligen EZB-Chefs Mario Dragi am 26. Juli 2012 ("whatever it takes"). 

Das größte Problem dabei ist, dass die Südländer Probleme bekommen, obwohl die Zinswende der EZB seit Monaten überfällig und absehbar ist. Sie sind also nicht die Folge einer unabsehbaren Entwicklung. Greift die EZB hier wieder ein, bleibt von ihrem Mandat eigentlich nichts mehr übrig.

Hoffnung auf forsche Fed

Aber auch in den USA stehen die Notenbanker massiv unter Druck. In Übersee hat sich nach den jüngsten Inflationszahlen die Erwartung an die heutige Zinssitzung (Mittwoch) deutlich verschoben. Statt einer Erhöhung um 50 Basispunkte hoffen die Marktteilnehmer nun schon darauf, dass die Fed den Mut hat, die Zinsen um 75 Basispunkte anzuheben. Das soll dabei helfen, die Inflation doch noch in den Griff zu bekommen. Wie damit allerdings die Hoffnung verbunden wird, dass die US-Konjunktur nicht in eine Rezession rutschen wird, ist uns schleierhaft. 

Die Börsen könnten nach der Fed-Entscheidung dennoch erst einmal Schwung bekommen. Denn die US-Märkte - und mit ihnen die europäischen - sind in den vergangenen Tagen wieder steil abgestürzt. Dabei wurden sogar teilweise neue Tiefs markiert. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Bärenmarkt intakt ist. Kurzfristig sind die Märkte allerdings stark überverkauft. Das alt bekannte Muster einer starken Bärenmarkt-Rally könnte nun also wieder sichtbar werden.   
Fazit: Die Notenbanken haben sichtlich Mühe, die Inflation einzufangen. Das wird nur mit steilen Zinserhöhungen gehen. Die Fed kann hier freier agieren als die EZB. Die Börsen bleiben vorerst im Bärenmarkt. Neue Käufe sind nahe der Verlaufstiefs möglich, aber zunächst taktischer Natur und eine Spekulation auf die nächste Bärenmarkt-Rally.
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