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Aktienmärkte haben zu viel Konjunkturerholung vorweg genommen

Immer mehr Warnlampen gehen an

Die Aktienbörsen werden ihren Schwung nach oben sehr bald verlieren. Denn inzwischen steigt die Zahl der institutionellen Investoren, die aktiv Aktien verkaufen an. Der aktuelle Anlauf auf die Höchstkurse steht auf tönernen Füßen.
Die Aktienmärkte DAX und Dow Jones machen ihre V-Erholung allmählich perfekt. Der marktbreite S&P 500 und der Nasdaq haben den Startpunkt des V sogar schon übertroffen. Beide Indizes notieren höher als zu Beginn des Corona-Crashs. Und immer mehr Beobachter erwarten, dass es mit den Börsen jetzt so weiter geht - aufwärts, ohne größere Korrekturen.

Langfristig werden die Börsen weiter steigen - angetrieben vom billigen Geld der Notenbanken und den negativen Zinsen. Sie machen Aktien alternativlos, treiben das Geld in diese Anlageklasse. Auch Immobilien, Gold und Silber bleiben gefragt. Daneben investieren Anleger, die langfristig eine Geldentwertung fürchten, verstärkt in Kryptowährungen, voran Bitcoin. 

Aktien haben kaum noch Luft nach oben

Kurzfristig ist sind die Aktienmärkte aber ziemlich heiß gelaufen. Die Zahl der Warnlampen, die wir wahrnehmen, nimmt deutlich zu. Schon vorige Woche haben wir Sie auf Entwicklungen bei einzelnen Unternehmen hingewiesen (FK vom 20.8.). Für Tesla sind wir dabei dieser Tage über eine interessante Berechnung gestolpert. Rechnet man den aktuellen Unternehmenswert auf die Zahl der jährlich verkauften Autos um, so hat jeder Stromer einen Wert von 1 Mio. US-Dollar. Natürlich ist uns bewusst, dass die Börse bei Tesla zukünftige Verkäufe einpreist. Die Zahl zeigt aber dennoch eindrucksvoll, wie viel Phantasie in das Unternehmen investiert ist. 

Die Kursbewegungen bei einzelnen Unternehmen sind extrem. Aktuelles Beispiel Salesforce (vgl. S. 4). Wir haben die Aktie im Zuge ihres Dow-Aufstiegs am Dienstag in den Fokus genommen. Dass der Wert bei einer Milliardenbewertung gestern um 25% gestiegen ist, ist eigentlich unnormal. Anderes Beispiel Delivery Hero. Die Firma wächst zwar erfolgreich. Eine Börsenbewertung von 18 Mrd. Dollar bei 1,2 Mrd. Dollar Umsatz und 430 Mio. Dollar Verlust erscheinen uns aber ungesund. 

Institutionelle Adressen sind Netto-Verkäufer

Neben diesen Einzelmeldungen aus Unternehmen sehen wir auch übergeordnete Warnsignale. Der Norwegische Staatsfonds warnt vor größeren Verlusten an den Aktienmärkten bis zum Jahresende. Begründung: Es besteht eine hohe Diskrepanz zwischen Börsenbewertungen und fundamentalen Daten. Mit anderen Worten: Die Aktienkurse übertreiben gerade stark. Ganz allein scheinen die Investment-Profis des Staatsfonds mit dieser Einschätzung nicht zu sein. Laut einer Analyse der Bank of America verkaufen institutionelle und private Großkunden zunehmend Large-Caps-Aktien und sind im Zuge der neuen Allzeithochs in den vergangenen Wochen sogar zu Netto-Verkäufern geworden. 

Auffällig ist auch, dass die Markbreite immer weiter abnimmt. Die Zahl der Aktien, die die großen Indizes antreiben, nimmt weiter ab. Es sind immer weniger, insbesondere schon große Schwergewichte mit hohem Momentum, die die einzelnen Indizes nach oben ziehen. Die Mehrzahl der Aktien kann aber keine signifikanten Kursgewinne mehr machen oder die Kurse sinken sogar schon. Passend dazu geht die Schwankungsintensität der Börsen immer weiter zurück. Auch das ist ein Risiko. Denn jegliche Überraschung kann zu einem starken Umschwung führen. 

Fazit: Wir erwarten eine baldige Korrektur, in der die Bewertungslücke zwischen Börse und Konjunkturentwicklung wieder reduziert wird. Denn die Konjunkturerholung ist noch längst nicht so weit wie die Börse es vorweg genommen hat. Eine solche Korrektur kann problemlos 10% betragen. Dann setzen die Indizes wieder auf die langfristigen Trends auf. Strategisch müssen Aktien somit gekauft werden, taktisch aber erst nach einem Rücksetzer.

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