Mit neuer Kraft in die Zukunft

Aktionäre der Telecom Italia können auf einen positiven Einfluss des neuen Großaktionärs Paul Singer hoffen. Der aktivistische Investor ist über seinen Hedgefonds Elliot ins Unternehmen eingestiegen und hat Stamm- sowie Vorzugsaktien erworben (Anzahl Stammaktien noch unter der Meldeschwelle von 5%).

Singer wird auf eine Neuausrichtung des Konzerns drängen. Der Aktienanteil ist groß genug, um im Verwaltungsrat maßgeblichen Einfluss auf die Strategie zu nehmen. Singer ist für sein aggressives Vorgehen zur Steigerung des Unternehmenswerts bekannt.

Turnaround deutet sich an

Erste Anzeichen dafür gibt es bereits. Bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2017 hat Telecom Italia angekündigt, die Infrastruktur für sein Festnetzgeschäft auf eigene Beine zu stellen. Der Wert des Netzes wird auf 15 Mrd. Euro geschätzt. Das ist nur etwas weniger als die aktuelle Marktkapitalisierung der gesamten Telecom Italia. Die Geschäftszahlen selbst boten wenig Überraschung. Der Umsatz stieg um rund 4% auf 19,8 Mrd. Euro. Der Gewinn fiel wegen Sonderbelastungen von 1,8 Mrd. Euro auf 1,12 Mrd. Euro und lag damit unter den Erwartungen der Analysten.

Die Aktionäre sind leidgeprüft. Zuletzt peilte die Aktie mit Kursen um 70 Cent wieder die Rekordtiefs aus dem Sommer 2013 an. Allein in den letzten beiden Jahren hat der kriselnde Telekommunikationskonzern knapp die Hälfte seines Börsenwerts verloren. Stammaktionäre erhalten bereits seit 2013 keine Dividende mehr (Vorzugsaktionäre immerhin noch rund 4%).

Im Kursverlauf der Aktie zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Wer hier, wie Singer, auf eine mittelfristige Wertsteigerung setzen möchte, kauft auf dem aktuellen Kursniveau eine erste Position, hält aber noch Geld für Nachkäufe in der Hinterhand.