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Indexfonds

Neuer Anbieter – neue Indizes

Seit gut einem Jahr gibt es für deutsche Anleger einen neuen großen Anbieter für börsengehandelte Indexfonds (ETF): Vanguard (https://www.de.vanguard). Die Firma gilt als Erfinder der ETF-Idee.

Das Unternehmen schaltet traditionell kaum Werbung und zahlt keine Provision an Vertriebe. Der Mutterkonzern in den USA hat den Status einer Genossenschaft; die US-Anleger sind daher die Eigentümer von Vanguard. Gewinne sind nicht Ziel des Unternehmens. Überschüsse werden zur Gebührensenkung der Fonds genutzt. Vanguard zählt zu den weltweiten Marktführern und verwaltet über 4,5 Mrd. US-Dollar.

Vanguard nutzt in Deutschland als erster Anbieter Indizes mit dem Kürzel FTSE. FTSE steht für Financial Times Stock Exchange. Das ist ein 1995 gegründetes Joint Venture der Financial Times und der Londoner Börse. Die übrigen Indexfonds-Anbieter wie ishares (Blackrock) oder comstage (Commerzbank) nutzen überwiegend MSCI, das amerikanischen Pendant der Indexlieferanten.
Der bekannteste Index ist der MSCI World. Er umfasst große und zum Teil auch mittelgroße Aktien der Industrieländer. Anleger können mit einem einzigen ETF auf diesen Index über 3/4 des weltweiten Aktienarkts erwerben. Das Pendant ist der FTSE Developed. Der MSCI World berücksichtigt 1.636, FTSE Developed hat 2.193 Unternehmen. Der Grund: Die Briten sortieren noch etliche kleine Unternehmen dem Index zu, während MSCI nur große und mittelgroße berücksichtigt. FTSE geht also den Weg der möglichst breiten Marktstreuung noch konsequenter als MSCI.

Unterschiede bei Definition der Schwellenländer - Anleger müssen wachsam sein.

Der größte Unterschied besteht in der Abgrenzung Industrie- versus Schwellenländer. Daher müssen ETF-Anleger wachsam sein, um nicht Klumpenrisiken zu erzeugen oder einen Markt zu ignorieren. Südkorea ist bei FTSE ein Industrieland, bei MSCI ein Schwellenland. Wer sich entscheidet, die Aktien der Industrieländer über Produkte von ishares (MSCI-Indizes) abzubilden und die Schwellenländer über Vanguard-Fonds, verzichtet auf ein wichtiges Land. Denn Südkorea macht im MSCI Emerging Markets gut 14% aus. Auch Polen bliebe bei der o. g. Kombination unberücksichtigt.

Ebenso achtsam müssen Anleger sein, wenn sie mit ETFs den pazifischen Raum abbilden wollen. Hier zeigen sich Performanceunterschiede, denn hier kommt besonders zum Tragen, dass Südkorea im MSCI Pacific ex Japan nicht dabei ist. Im FTSE-Pazifik-Index macht die Position 28 % aus.

Wer gerne Faktor-ETFs („Smart-Beta") wählt, sollte ebenfalls aufmerksam hinschauen. So enthält z. B. der Minimum Volatilitäts-Fonds der Vanguard Gruppe eine Währungssicherung auf den US-Dollar und berücksichtigt Schwellenländer – anders als der vergleichbare Fonds von ishares. Dies wird aber nur erkenntlich, wer die Fondsbeschreibungen im Detail studiert.

Beide Hersteller berechnen einen Index, der nahezu alle Aktien dieser Welt umfasst. Also Industrieländer und Schwellenländer gleichermaßen. Diese Indizes (MSCI World All Country, FTSE All-World) sind ideal für den Vermögensaufbau, denn einfacher und günstiger lässt sich ein breit diversifiziertes Aktienportfolio nicht zusammenstellen. Entscheidend sind die Kosten und hier liegt Vanguard mit 0,25% p. a. im Vergleich zu dem günstigsten MSCI-World-Pendant mit 0,40% vorne.

Fazit:

ETF-Anleger sollten die Fonds der Vanguard-Gruppe mit in ihre Entscheidungen einbeziehen. Jedoch ist Vorsicht beim Mischen der Fondsanbieter und damit der Indexgruppen MSCI und FTSE geboten.

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